Musikrechte beim Remix: Native Instruments kauft MetaPop

Das Start-up MetaPop klärt die Rechte für für Musikstücke, stellt kostenlose Stems bereit und teilt die Werbeeinnahmen zwischen Urheber und Remixer. Eine Win-Win-Win-Situation für Künstler, Verlage und DJs.

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Musikrechte beim Remix: Native Instruments kauft MetaPop

(Bild: MetaPop)

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Der Berliner Musikalien-Hersteller Native Instruments hat das Startup-Unternehmen MetaPop gekauft. Der in Los Angeles beheimatete Dienstleister für Musik-Rechte und Remixe hat sich darauf spezialisiert, Urheberrechte für Songs zu klären, Stems für Remixer bereitzustellen und die Werbeeinnahmen unter den Beteiligten aufzuteilen. Wie schwierig die Rechteklärung in der Musik-Industrie sein kann, merkte nicht zuletzt Moses Pelham, dessen Rechtsstreit mit Kraftwerk seit nunmehr 20 Jahren andauert.

Der Song-Katalog von MetaPop soll mittlerweile 200.000 Stücke umfassen, unter anderem hat das Unternehmen bereits 20.000 Bootleg-Remixe legalisiert. Über den Kaufpreis machte Native Instruments keine Angaben.

Um die Stücke von MetaPop zu remixen, muss man sich auf deren Webseite anmelden und kann anschließend Stems von Originalsongs kostenlos herunterladen. Seinen Remix darf man anschließend wieder bei MetaPop hochladen. MetaPop veröffentlicht die Stücke auf YouTube und bei anderen digitalen Diensten und teilt die Einnahmen auf: 70 Prozent gehen an die Urheber, 15 Prozent an den Remixer und 15 Prozent behält MetaPop. Zudem veranstaltet der Hersteller eigene Remix-Wettbewerbe.

Schaut man sich das Portofolio von Metapop genauer an, fällt auf, dass viele der Original-Songs meist selbst instrumentale Dance-Tracks sind. Poppige Vocal-Tracks gibt es nur wenige. An der Spitze der Remix-Veröffentlichungen ist ein Titel von Moby, den bislang über 500 Nutzer neu arrangiert haben. Native Instruments setzt aber offenbar darauf, dass der Service in den kommenden Jahren weiter wächst und der eigenen Kundschaft, die Songs mit Traktor oder Maschine remixt, bei der Materialsuche hilft.

Um die Aquise von MetaPop zu unterstützen holt Native Instruments außerdem Matthew Adell in sein Team. Der ehemalige CEO von Beatport soll künftig die Rolle des Chief Digital Officers übernehmen. (hag)