GoPro startet Verkauf seiner ersten Drohne in Deutschland

GoPros erste Drohne "Karma" ist endlich auf dem deutschen Markt angekommen. heise online konnte kurz vor dem hiesigen Marktstart bereits einen Probeflug absolvieren.

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Drohne Karma

(Bild: GoPro)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Nico Jurran
Inhaltsverzeichnis

GoPros erste Drohne "Karma" ist endlich auf dem deutschen Markt angekommen: Der zusammenfaltbare Quadrokopter wird seit Mittwoch bei ausgewählten Händlern verkauft. heise online konnte kurz vor dem hiesigen Marktstart nicht nur einen Blick auf die Drohne werfen, sondern bereits einen Probeflug absolvieren.

Der US-Verkaufsstart der Karma war im Herbst mit Spannung erwartet worden, da GoPro mit seiner ersten eigenen Drohne seine zuletzt recht herben Verluste aus dem Geschäft mit ActionCams ausgleichen will. Zunächst folgte jedoch ein derber Rückschlag für das Unternehmen: Nur zwei Wochen nach dem Verkaufsstart in den Staaten musste GoPro die Karma zurückrufen, weil sich in ungünstigen Fällen der auswechselbare Akku aus seiner Halterung lösen und so für einen Abbruch der Stromversorgung sorgen konnte. Bei der nun ausgelieferten Version soll die Haltung so überarbeitet sein, dass ein solcher Ausfall nicht mehr vorkommen kann..

In den USA ist die Karma bereits seit Anfang Februar im Verkauf, nach dem Europastart will GoPro in naher Zukunft mit dem Modell den asiatischen Markt in Angriff nehmen.

Die Karma wird hierzulande im Set für rund 1400 Euro mit einer Fernbedienung, der hauseigenen ActionCam GoPro Hero 5 Black und einem Rucksack für den sicheren Transport verkauft. Ebenfalls enthalten ist der "GoPro Karma Grip", ein Griff mit eingebauten Motoren für stabilisierte Aufnahmen aus der Hand und Adapter für den Standalone-Einsatz der Hero 5 Black. Dahinter steht das Kozept, schnell zwischen Luft- und Bodenaufnahmen wechseln zu können. Tatsächlich lässt sich die Kamera mit wenigen Handgriffen von der Drohne trennen und in den Griff stecken.

GoPro Karma (6 Bilder)

Der Karma-Kopter von GoPro lässt sich zusammenfalten und passt in einen kompakten Koffer.
(Bild: GoPro)

GoPro geht selbst davon aus, mit der Karma vorrangig Kunden anzusprechen, die bereits eine Affinität zu den ActionCams des Unternehmens haben. Folglich bietet GoPro auch Adapter für 20 bis 30 Euro an, um Hero-4-Modelle in der Karma zu verwenden.

Dennoch wird sich die Karma an den vorhandenen Drohnen messen lassen müssen – allen voran an DJIs faltbaren Quadrokopter Mavic Pro, der bereits seit einiger Zeit auf dem Markt ist preislich in einer ähnlichen Liga spielt.

Die technischen Grunddaten der Karma sind dabei nicht schlecht: Mit einem voll geladen Akku fliegt die knapp 1,9 Kilogramm schwere Drohne (mit Akku und Kamera/Gimbal) rund 20 Minuten. Wer mehrfach hintereinander fliegen will, muss natürlich auch hier in Zweitakkus für je 120 Euro investieren, da das Laden 1 bis 1,5 Stunden in Anspruch nimmt. Die Hero 5 Black nimmt Videos bis zu einer Auflösung von 4K mit 30 Bildern pro Sekunde auf und bietet unter anderem ein RAW-Format für Fotos.

Bereits vor dem Start fällt bei der Karma auf, dass sich das Steuerungskonzept hier nicht so stark um die Verbindung mit einem Smartphone oder Tablet dreht wie bei manchem Konkurrenzmodell. Stattdessen ist die mitgelieferte Fernbedienung mit einem Touchscreen ausgestattet, über den auch die Live-Bilder von der GoPro-Kamera angezeigt werden. Die Funkverbindung soll dabei über eine Distanz von bis zu 3 Kilometern reichen.

Die Fernbedienung bringt einen Flugsimulator mit, mit dem schon vor dem ersten echten Flug Trockenübungen möglich sind. Ein "Easy"-Modus hilft zudem Einsteigern bei den ersten Runden in der Luft: Die Karma fliegt in diesem langsamer und ist etwas träger – und damit auch einfacher zu beherrschen.

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Dank in der Drohne integriertem GPS-Empfänger beherrscht die Drohne Funktionen wie die Rückkehr zum Startpunkt auf Knopfdruck, das Abfliegen von zuvor gesetzten Wegpunkten und das Umkreisen von Objekten. Auch an einen Selfie-Modus – hier "Dronie" genannt – hat GoPro gedacht. Dabei steigt die Drohne auf und entfernt sich langsam von einem Objekt, um ein eindrucksvolles Video zu schießen.

Überrascht waren wir jedoch, dass die Karma keine Objektverfolgung bietet. Eine solche Follow-Me-Funktion hätten wir von GoPro, die mit ihren ActionCams unter anderem Mountainbiker und Skifahrer anspricht, eigentlich erwartet. Auf Nachfrage wollte das Unternehmen nicht versprechen, dass diese Funktion noch nachgeliefert wird.

Ebenfalls verzichten muss man bei der Karma auf Ultraschallsensoren, mit der sich die Drohne auch in geschlossenen Räumen orientieren könnte. GoPro empfiehlt nach eigenen Angaben den Inddor-Einsatz der Karma daher nicht.

Positiv klang wiederum die Möglichkeit, die Fernbedienung mit einem Smartphone zu koppeln, um unter anderem mittels einer App eine separate Steuerung der Kamera am Quadrokopter im Flug zu realisieren. Bei einigen Konkurrenzmodellen muss man hierfür in eine zusätzliche Fernbedienung investieren. (nij)