Apple wirft iPhone-App zu US-Drohnenangriffen aus seinem Store

Apple hat eine App, die über Drohnenangriffe informiert, plötzlich in den App Store gelassen – wenige Stunden später wieder verbannt. Sie enthalte "überaus anstößige oder geschmacklose Inhalte", argumentierte der Konzern in der Vergangenheit.

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App informiert über Drohnenangriffe

(Bild: Entwickler)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Informationen über Todesfälle durch Drohnenangriffe des US-Militärs will Apple offensichtlich weiter nicht im App Store sehen. Die App Metadata, die der Konzern in der Vergangenheit schon mehrfach abgelehnt und zuletzt vor zwei Jahren ganz aus dem App Store geworfen hat, wurde nun plötzlich zugelassen: Apple habe seine Position offenbar geändert, teilte der Journalist und Entwickler Josh Begley mit – wenige Stunden später entfernte der Konzern die App allerdings wieder.

Metadata ist die Begleit-App zu Begleys Projekt Dronestream, sie informiert Nutzer per Push-Benachrichtigungen über bekanntgewordene US-Drohnenangriffe. Als Grund für den Rauswurf führte der iPhone-Konzern damals an, "viele Nutzer würden dies als anstößig empfinden", deshalb sei das Programm nach Richtlinie 16.1 des App Store entfernt worden. Die Richtlinie besagt, dass "überaus anstößige oder geschmacklose Inhalte" grundsätzlich abgelehnt werden. Ob Apple dies nun erneut als Grund angeführt hat, bleibt vorerst offen.

Apple hat der App die Zulassung im Verlauf der Jahre bereits zwölf Mal verwehrt, führt Begley aus. Vor dem Rauswurf vor zwei Jahren war sie allerdings für gut ein Jahr lang in Apples Software-Laden für iPhone und iPad zu finden – nachdem der ursprüngliche Name "Drones+" in "Metadata+" geändert wurde. Er reiche die App gelegentlich neu ein, um zu prüfen, ob Apple die Ansicht zu diesem Thema geändert hat, erklärt der Entwickler. “Wenn irgendwas an der App ‘überaus anstößige oder geschmacklos’ ist, dann wohl die Luftangriffe selbst”.

(lbe)