Ryzen-Bug auf Radar von US-Behörden: AMD stellt kurzfristiges Update in Aussicht

Der FMA3-Bug ist nun auch auf dem Radar der US-Behörden und in einer öffentlich zugänglichen Datenbank gelistet. AMD stellt nun kurzfristig ein Update in Aussicht.

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Ryzen-Bug auf Radar von US-Behören, AMD stellt Update in Aussicht
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AMD hat bekanntgegeben, den fehlerhaften AGESA-Microcode der Ryzen-Prozessoren repariert zu haben. Damit sollen Systemabstürze bei Ausführen von bestimmten FMA3-Befehlen nicht mehr auftreten. Das Update läuft als Version 1.0.0.4; AMD will es in Kürze an die Mainboard-Hersteller übermitteln, die es wiederum in die kommenden BIOS-Updates integrieren.

NVD-Eintrag zum Ryzen-Bug

(Bild: heise online)

Nach Angaben des AMD-Managers Robert Hallock bringt der neue Microcode auch noch weitere Verbesserungen mit. So will AMD die DRAM-Speicherlatenz um zirka 6 ns reduziert haben, was bei latenzsensiblen Anwendungen für eine höhere Leistung sorgen soll. Dazu will man einen weiteren Fehler behoben haben, den AMD Overclock Sleep Bug nennt. Dieser hatte zur Folge, dass nach dem Aufwachen aus dem S3-Schlafmodus eine falsche Hauptprozessor-Taktfreqenz ausgegeben wurde. Überdies setzt das Ryzen-Overclocking-Tool "Ryzen Master" zum Funktionieren nicht mehr den High-Precision Event Timer (HPET) voraus. Für ein zukünftiges Microcode-Update, das im Mai erscheinen soll, will sich AMD dem besseren Übertakten von DDR4-Speicher widmen.

Den FMA3-Bug von Ryzen-Prozessen führt das National Institute of Standards and Technology, das zum Department of Commerce der Vereinigten Staaten gehört, seit dem 24. März als Sicherheitslücke. In der National Vulnerability Database wird die Lücke mit einem Impact Score von 3,6 und einem Exploitability Score von 1,8 geführt.

Ashes of the Singularity soll auf Ryzen-Prozessoren schneller laufen.

Der Bug wurde durch einen selbst geschriebenen Benchmark namens "Flops" des Entwicklers Alexander Lee bekannt. Flops misst die Gleitkomma-Rechenleistung und verwendet dafür unter anderem hochoptimierten FMA3-Code – dieser brachte Ryzen-Systeme reproduzierbar zum Absturz, was wir im c't-Labor mit mehreren Systemen nachstellen konnten.

Im Zuge dieser Ankündigung hat AMD außerdem darauf hingewiesen, dass das Echtzeitstrategiespiel "Ashes of the Singularity: Escalation" nach einem Update bei bestimmten Benchmark-Szenen um bis zu 30 Prozent schneller auf Ryzen-Prozessoren laufen soll; im CPU-fokussierten Testdurchlauf betrage der Leistungsvorsprung demnach gut 14 Prozent. Die Verbesserung bezieht AMD dabei auf den im Spiel eingebauten Benchmark-Durchlauf. Laut AMD sei das Spiel für die Ryzen-Architektur optimiert worden – dazu hat AMD auch ein Video auf Youtube veröffentlicht.

(mfi)