Aprilscherz: Angebliche Beschlagnahme der Kodi-Website sorgt für Wirbel
Die Nachricht über eine angebliche Beschlagnahme der offiziellen Website zum beliebten Media-Center durch die amerikanischen Sicherheitsbehörden sorgte weltweit für ordentlich Verwirrung.
Ist es nun ein gelungener Aprilscherz, dass am gestrigen Samstag Menschen auf der ganzen Welt die Nachricht glaubten, den Machern des beliebten Media-Centers Kodi sei es an den Kragen gegangen – oder ist er schiefgelaufen, weil offenbar kaum jemand so recht den Witz dahinter gesehen hat?
Fakt ist jedenfalls, dass nicht viel dazugehörte, um die Kodi-Fangemeinde aus der Ruhe zu bringen. Es reichte, dass Besucher der offiziellen Website die Embleme des US-Justizministeriums, des mit dem Schutz geistigen Eigentums beauftragten IPR Center und der Heimatschutzbehörde zu sehen bekamen – gefolgt von einem Text, wonach die Polizei- und Zollbehörde des Ministeriums für Innere Sicherheit der USA mit Hilfe eine Bundesgerichtes die Domain beschlagnahmt habe.
Geholfen haben dürfte sicher auch die beschwichtigende Mail über den offiziellen Kodi-Account und der Umstand, dass nach Angaben von Plugin-Enwicklern gegenüber heise online nicht mehr auf die Plugin-Repositories zugegriffen werden konnte.
April, April
Vor allem aber spiele dem Kodi-Team in die Hände, dass es in den vergangenen Wochen immer wieder große Diskussionen um die Nutzung von Kodi als "Piraten-Plattform" gegeben hatte. So war unter anderem der Online-Händler Amazon zuletzt gegen Anbieter vorgegangen, die Settop-Boxen mit vorinstalliertem Kodi samt Plug-ins verkaufen, mit denen man direkt an illegale Kopien von urheberrechtlich geschützten Inhalten herankommt. Eine Reihe dieser Repositories und Add-ons wurden mittlerweile aus dem offiziellen Kodi-Foren, von Websites, aus IRC-Kanälen und anderen Social-Media-Konten ausgesperrt.
Mittlerweile funktioniert die Website wieder ordnungsgemäß; die Kodi-Macher verbanden den Aprilscherz mit einem Redesign der Seite. Kodi-Nutzer erhielten zudem im Laufband des Media-Centers eine kleine Mitteilung. Eine Reihe von Nutzern dürften zwischenzeitlich aber einen kleinen Schock erlitten haben. (nij)