Creative entlässt 550 Mitarbeiter

Grafik- und Soundkartenhersteller Creative entlässt zehn Prozent seiner Angestellten und schließt sein Werk in Pennsylvania/USA.

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Creative Technology reagiert auf die geringere Nachfrage nach Soundkarten: Der Konzern entlässt zehn Prozent seiner 5.500 Mitarbeiter und schließt sein Werk für die Herstellung von Sound- und Grafikkarten in Malvern im US-Bundesstaat Pennsylvania. Mit diesen Kürzungen will das Unternehmen 15 bis 20 Millionen US-Dollar einsparen; weitere 65 Millionen US-Dollar sollen Kürzungen von Investitionen einbringen. Trotz dieser drastischen Einschnitte ist es fraglich, ob Creative seine – für das laufende Quartal bis zum 31. März erwarteten – Einnahmen von 260 bis 270 Millionen US-Dollar erreichen kann. Im zweiten Quartal war der Gewinn um 40 Prozent auf 26,5 Millionen US-Dollar eingebrochen; der Umsatz belief sich auf 427 Millionen US-Dollar. Die Aktie des Unternehmens war in den letzten Monaten um ein Viertel gefallen.

Die schlechten Verkäufe hängen besonders mit den geringen Absatzzahlen von Computerherstellern wie HP oder Dell zusammen, die die Soundblaster-Karten von Creative in ihre Rechner einbauen. Analyst Lawrence Lye von Indosuez W.I. Carr Securities erwartet eine Verbesserung auf dem Computermarkt erst in einem halben bis dreiviertel Jahr. Um in Zukunft weniger abhängig von den Absatzzahlen der Computerhersteller zu sein, will Creative zunehmend auf Multimedia-Geräte wie den mobilen MP3-Player Jukebox setzen. Mit diesen Entertainment-Produkten bestreitet Creative bisher 12,7 Prozent seines Umsatzes, dessen Hauptanteil mit 35,7 Prozent immer noch mit Soundkarten erzielt wird.

"Da wir nicht abschätzen können, dass sich das allgemeine wirtschaftliche Klima in nächster Zeit bessert, müssen wir die Kosten radikal senken." erklärte Craig McHugh, Präsident der US-Abteilung von Creative. Die Produktion von Pennsylvania wird größtenteils nach Singapur verlagert. Ebenso plant Creative scharfe Einschnitte in seine Internet-Projekte: Alle Unternehmungen, die keinen Profit einbringen, werden gestoppt. Welche Projekte dies im Einzelnen sind, gab der Konzern noch nicht bekannt. (hag)