Audiobus 3: Erster Blick auf den neuen MIDI-Router fürs iPad

Die Musik-Schnittstelle Audiobus 3 erweitert vor allem die MIDI-Fähigkeiten von iOS-Geräten. Einzelne MIDI-Apps können nun mehrere Synthesizer steuern und mit Filtern Noten und Steuerparameter beeinflussen.

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Audiobus 3: erlaubt neue MIDI-Tricks auf dem iPad

(Bild: heise)

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Audiobus hat die Version 3 seiner populären Schnittstelle für iOS-Musik-Apps veröffentlicht. Die neue App Audiobus 3, die separat zum Vorgänger Audiobus 2 für 10 Euro im App Store angeboten wird, kann nun nicht nur mehrere Audio-Streams verschiedener Apps mischen, sondern auch MIDI-Daten routen. Mit dem neuen MIDI-Mixer lassen sich mit einzelnen Steuer-Apps mehrere Synthesizer gleichzeitig ansprechen oder aber einzelne Synthesizer-Apps von mehreren MIDI-Programmen gleichzeitig steuern. Eingeschobene MIDI-Effekte können die MIDI-Daten unterwegs manipulieren, etwa Zufallswerte einstreuen, Skalen filtern oder Keyboards splitten.

Mit dem Keyboard aus dem Midiflow-Bundle lassen sich über Audiobus 3 mehrere Synthesizer gleichzeitig spielen.

(Bild: heise)

Um die neuen Fähigkeiten zu nutzen, hat Entwickler Johannes Doer eine Reihe passender MIDI-Apps veröffentlicht, die er im Bundle unter dem Namen Midiflow für 9 Euro anbietet. Midiflow bringt beispielsweise ein Onscreen-Keyboard mit, das über Audiobus 3 mehrere Synthesizer gleichzeitig steuern kann. Dazu werden einfach die Keyboard-App in mehreren Slots von Audiobus aktiviert und unterschiedliche Synthesizer als Ziele eingefügt. Das Midiflow-Keyboard erkennt die Verknüpfungen, fortan können die Synthesizer umgeschaltet werden.

Neben den MIDI-Funktionen bringt Audiobus 3 nun auch einen rudimentären Mixer mit. Konfigurationen lassen sich abspeichern und erneut laden. Zudem können nun auch Effekte als Audio Units (AUv3) eingebunden werden – die Auswahl ist hier jedoch noch recht klein.

Audiobus 3 ist – was das Routing von Audio-Streams angeht – abwärtskompatibel zu Audiobus 2. Apps, die das alte Format unterstützen können also unverändert auch in Audiobus 3 eingesetzt werden. Für die neuen MIDI-Funktionen müssen Musik-Apps hingegen erst fit gemacht werden. Zu den ersten Apps gehören beispielsweise die Synthesizer von Moog, die iWavestation von Korg, die Fugue Machine oder die DAW Cubasis. Eine komplette Liste ist auf der Audiobus-Website zu finden.

In einem ersten kurzen Test funktionierte die Verknüpfung verschiedener MIDI-Apps gut. Abseits der Fugue Machine und Arthur Kerns MidiSteps gibt es bislang aber kaum Sequencer, die Audiobus 3 unterstützen – hier wird sich die Auswahl in den nächsten Wochen noch vergrößern. Beim Audio-Routing muss man aber weiterhin aufpassen: Manche Apps und Effekte funktionieren gut miteinander, andere Kombinationen erzeugen hingegen unliebsame Störgeräusche oder stürzen ab. Audiobus 3 setzt mindestens iOS 10.3 voraus. (hag)