NASA-Sonde Cassini vor großem Finale am Saturn und seinen Ringen

In weniger als einer Woche wird Cassini die Steuerungsbefehle erhalten, mit denen die Sonde auf den letzten Teil ihrer Mission geschickt werden soll. Vor ihrem Ende wird sie dem Saturn und seinen Ringen so nahe kommen, wie nie zuvor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 98 Kommentare lesen
NASA-Sonde Cassini: Vor dem großen Finale am Saturn und seinen Ringen

Künstlerische Darstellung Cassinis am Saturn

(Bild: NASA/Jet Propulsion Laboratory-Caltech)

Lesezeit: 3 Min.

Die NASA-Sonde Cassini beginnt in wenigen Tagen ihr großes Finale am Saturn mit mehreren Flügen durch den Raum zwischen dessen Ringen und dem Planeten selbst als große Highlights zum Abschluss der erfolgreichen Mission. Wie die US-Weltraumagentur nun zusammenfasste, erwarten die Forscher von diesen letzten Orbits um den Ringplaneten noch einmal wichtige Daten, die Einblicke in dessen System und dessen Geschichte geben und die erst in dieser Nähe gesammelt werden können. Am 15. September schließlich soll Cassini in den Saturn stürzen, um eine mögliche Kontamination der Monde zu verhindern.

Cassini (18 Bilder)

Blick auf den Saturn und im Detail auf die Erde aus 1,45 Milliarden Kilometern Entfernung
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

Gegenwärtig werden die Steuerungsbefehle für die letzten Manöver noch überprüft, bevor sie dann am 11. April zur Sonde geschickt werden. Die bereitet ihre Flüge zu den Ringen dann mit einem Vorbeiflug am Saturnmond Titan vor, um dann am 23. April den ersten Orbit des "Grand Finale" zu beginnen. Drei Tage später soll Cassini zum ersten Mal zwischen den Ringen und dem Saturn hindurchfliegen. Dieser Spalt ist rund 2400 Kilometer breit und in der Folge soll die Sonde mal näher an den Ringen und mal näher am Saturn fliegen. Die Nasa erwartet keine Hindernisse, die der Sonde gefährlich werden können, sie sei aber auf Überraschungen gefasst. Solche Orbits könnten nur am Ende solch einer Mission gewagt werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

In diesen letzten Monaten und in dieser unmittelbaren Nähe des Saturn soll die Sonde unter anderem detaillierte Karten von dessen Gravitation und dessen Magnetfeld erstellen. Möglicherweise lasse sich so endlich herausfinden, wie schnell der Saturn rotiert. Außerdem sollen die letzten Orbits herausfinden helfen, wie viel Material die Ringe beherbergen und wie sie einst entstanden sind. Außerdem sollen die Kameras der Sonde beeindruckende Nahaufnahmen der Ringe und des Saturn machen, die dann den bereits jetzt reichen Fundus an Cassini-Bildern erweitern werden. Bis zuletzt soll die Sonde dann Daten sammeln und Richtung Erde schicken, bevor sie dann beim Eintritt in den Gasplaneten zerstört wird.

Cassini umkreist seit fast 13 Jahren den Saturn, wo sie 2004 als Teil der Doppelmission Cassini-Huygens ankam. Seitdem hat sie immens zum Verständnis des Ringplaneten und seiner Monde beigetragen und viele neue Erkenntnisse ermöglicht. Nun geht aber ihr Treibstoff zuende. Weil es in dem System aber mit Titan und Enceldaus mindestens zwei Monde gibt, die möglicherweise Leben beherbergen können, möchte die NASA jede Möglichkeit einer Kontamination ausschließen. Deswegen soll die Sonde durch den gezielten Absturz in den Saturn zerstört werden. Künftige Missionen können dann die unberührten Himmelskörper genauer erforschen.

Cassinis Aufnahmen vor dem Sturz in den Saturn (17 Bilder)

Eine erste Nahaufnahme: Ein riesiger Sturm.
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

(mho)