Langsamer Abschied von Visual Studio 2008

Microsoft hat das geplante Support-Ende für die knapp zehn Jahre alte Entwicklungsumgebung angekündigt. Ab April 2018 wird es keine weiteren Updates mehr geben. Für J# fällt der letzte Vorhang bereits im Oktober.

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Langsamer Abschied von Visual Studio 2008
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Fast genau ein Jahr bietet Microsoft noch Support und Updates für Visual Studio 2008 an. Ein Beitrag auf dem Visual-Studio-Blog weist darauf hin, dass im April 2018 der planmäßige zehnjährige Support-Zeitraum ausläuft. Das bedeutet freilich nicht, dass die Entwicklungsumgebung danach nicht mehr funktionieren wird, aber das Tool und die zugehörigen Komponenten und Bibliotheken werden danach keine Bugfixes oder Updates mehr erhalten. Neben dem Flaggschiffprodukt sind auch Visual C#, Visual C++, Visual Basic, Visual Studio Team System und Visual Web Developer mit der jeweiligen Jahreszahl 2008 betroffen.

Auch wenn zusammen mit dem im März gestarteten Visual Studio 2017 seither fünf neue Versionen erschienen sind, scheuen manche Teams den Umstieg nach dem Motto "Never change a running system", zumal in manchen Projekten die Abhängigkeiten nicht unbedingt trivial zu verwalten sind und der Wechsel eines Werkzeugs einen Rattenschwanz an Migrationsaufwand nach sich ziehen kann. Für Spätentschlossene hat Microsoft bereits im Februar einen Leitfaden zum Portieren und Migrieren älterer Visual-Studio-Projekte auf neuere Versionen veröffentlicht.

Von der hauseigenen Java-Implementierung J#, dem Nachfolger von J++, wird sich Microsoft bereits in einem halben Jahr, am 10. Oktober 2017, endgültig verabschieden. Dann läuft die Zehnjahresfrist für die letzte Variante aus: Microsoft Visual J# Version 2.0 Redistributable Package Second Edition war Ende August 2007 erschienen. Ob den Abschied überhaupt jemand bemerkt, ist fraglich, zumal Microsofts Java-Ausflug recht unrühmlich und erfolglos war. (rme)