Deutsche Bahn investiert in Ortungssystem mit drei.wort.adressen

heise.wiechert.brunnen – so könnte ein drei mal drei Meter großes Feld vor dem Heise-Verlag heißen, wenn das Ortungssystem von what3words eingesetzt wird. Die Adressen kommen aber teilweise poetischer daher. Die Deutsche Bahn investiert in die Firma.

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Deutsche Bahn beteiligt sich an System für metergenaue Ortung

(Bild: what3words)

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Die Deutsche Bahn investiert in ein neues Ortungssystem, das Flächen von 3 mal 3 Metern weltweit mit einer Drei-Wort-Adresse versieht. Das teilte die Deutsche Bahn am Donnerstag der dpa mit. Die britische Firma what3words aus London hat das Ortungssystem entwickelt, das eine verfeinerte Form des satellitengestützten GPS-Standards sein soll.

Bei what3words werden den jeweiligen Geo-Koordinaten Adressen zugeordnet, die aus drei Wörtern bestehen. So könne für jeden Ort der Welt eine Adresse angegeben werden – "selbst dort, wo keine Hausnummer oder Postleitzahl existiert". Außerdem seien die Drei-Wort-Adressen leichter zu verstehen als GPS-Daten und dadurch einfacher einzusetzen. Der Service lasse sich in gängige Apps integrieren.

Das what3words-Adresssystem könne bei der Warenzustellung, aber zum Beispiel auch Touristen beim Finden bestimmter Orte helfen. Der Geschäftsführer der DB-Digitalsparte, Manuel Gerres, erhofft sich "neuen Schub" etwa für Auslieferungen per Drohne oder Dienste rund um das autonome Fahren. Co-Chef Boris Kühn meinte mit Blick auf die Bahn-Tochter DB Schenker: "In der Logistik können wenige Minuten Zeit Millionen Euro sparen" – dank höherer Effizienz durch bessere Ortung. Auf ähnliche Weise wirbt auch what3words für seine Technik.

Die Drei-Wort-Ortungen für Teile des Heise-Verlags an der Karl-Wiechert-Allee laden zum Schmunzeln ein: fantastische.rohre.werkzeuge, speer.sowie.kopf, schneiden.perle.lenkung, aktualisiert.einziehen.kostbar

(Bild: map.what3words.com)

Die Firma verweist darauf, dass gleich lautende dreiteilige Adressnamen vorkommen, aber weit von einander entfernt positioniert und etwa durch verschiedene Kontinente und Länder unterscheidbar sind. Die Adressen wurden per Algorithmus weltweit zugeordnet und aus einem Pool von etwa 40.000 Wörtern zusammengesetzt, abhängig von der jeweils genutzten Sprache. Innerhalb stärker bevölkerter Gegenden sollen kürzere Wörter zum Einsatz gekommen sein, in weniger bevölkerten Gegenden längere. Die Adressen sind nicht mehr veränderbar, aber in verschiedenen Sprachen verfügbar.

Die Bahn hatte im vergangenen Jahr einen Start-up-Fonds eingerichtet, der Investitionen in innovative Mobilitätsprojekte vereinfachen soll. Bis zum kommenden Jahr steckt der Konzern eine Milliarde Euro in die Digitalisierung. Jüngstes Beispiele für den Digitalisierungskurs ist das kostenlose WLAN-Angebot. Nach langer Kritik an instabilen Verbindungen ist es seit Jahresbeginn in ICE-Zügen auch in der zweiten Klasse verfügbar.

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(mit Material der dpa) / (kbe)