Diebstahlschutz für Fotografen

Christoph Schulte, Pressesprecher bei der Polizei Köln, gibt Tipps, wie Fotografen ihre Ausrüstung mit einfachen Mitteln besser schützen können.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Christian Rentrop

Dass Kameradiebstähle inzwischen alltäglich sind, dürfte jeder Fotograf wissen. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Wer aber sein Verhalten dementsprechend anpasst und zusätzlich auf spezielle Sicherheitstools setzt, macht Gelegenheitsdieben das Leben zumindest etwas schwerer. Auch die Seriennummern von Kamera und Objektiven sollte man kennen. Christoph Schulte von der Polizei Köln gibt im Folgenden einige grundlegende Tipps wie Fotografen sicherer unterwegs sind.

c’t Fotografie: Warum sind Digitalkameras bei Dieben eine beliebte Beute?

Christoph Schulte: Der Diebstahl von Digitalkameras wird in der polizeilichen Kriminalstatistik nicht als eigenständiges Delikt erfasst. Wie viele Digitalkameras jedes Jahr tatsächlich in Köln gestohlen werden, kann ich Ihnen daher nicht sagen. Grundsätzlich gehören hochwertige kleine Elektrogeräte neben Bargeld und Goldschmuck aber zum bevorzugten Diebesgut. Dabei gilt: Je kleiner der Gegenstand ist, umso einfacher kann der Dieb mit diesem schnell und unbemerkt entkommen. Gebrauchte Kameras lassen sich außerdem vergleichsweise gut weiterverkaufen.

Was sind die typische Szenarien, in denen Kameradiebstähle stattfinden?

Schulte: Überall wo Wertgegenstände offen und unbewacht herumliegen, besteht die Gefahr, dass diese auch gestohlen werden. Dem Dieb ist es im Regelfall völlig egal, ob eine Kamera auf einem Tisch liegt oder sich in einem geparkten unbewachten Fahrzeug befindet.

Was fängt der Täter eigentlich mit der gestohlenen Kamera an?

Christoph Schulte von der Polizei Köln.

Schulte: Der Täter wird im Regelfall versuchen, seine Beute schnell weiterzuverkaufen.

Was kann ich tun, um mich zu schützen?

Schulte: Wichtig ist die Individualnummer der Kamera. An Hand dieser Nummer wäre die Kamera bei einer Überprüfung durch die Polizei schnell als Diebesgut zu identifizieren. Die Individualnummer kann normalerweise auf dem Originalkarton abgelesen werden. Bei der Anzeige des Diebstahls wird die Individualnummer in einer polizeilichen Fahndungsdatei aufgenommen. Überprüfen wir mutmaßliches Diebesgut, können wir die Kamera schnell dem Eigentümer zuordnen.

Welche Vorgehensweise empfiehlt die Polizei Fotografen, die bestohlen wurden?

Schulte: Betroffene sollten immer Strafanzeige erstatten und möglichst alle Unterlagen, die zum dem Gerät vorhanden sind, mit zur Anzeigenaufnahme nehmen, natürlich am besten inklusive der Individualnummer. In der Regel können Geschädigte ihre Sachen aufgrund individueller Merkmale am besten wiedererkennen. Die Polizei empfiehlt Geschädigten zusätzlich – ergänzend zu polizeilichen Fahndungsmaßnahmen – auch, selbstständig auf Verkaufsplattformen nach entwendeten Kameras zu suchen. Bei Erfolg können sie die Polizei zu informieren.

Wie hoch sind die Chancen, die Kamera wiederzubekommen?

Schulte: Absolute Zahlen kann ich Ihnen nicht nennen. Die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch mit der Erstattung einer Strafanzeige. Nur so ist eine spätere Zuordnung der Kamera zum Geschädigten möglich. Der Geschädigte sollte bei der Anzeigenerstattung möglichst genau die Tatumstände beschreiben.

Die Ausgabe 02/2017 enthält konkrete Praxistipps wie sie sich gegen den Diebstahl ihrer Ausrüstung schützen können.

Die vollständige Version des Interviews mit Christoph Schulte, Pressesprecher bei der Polizei Köln, und zusätzliche Kurztests von zehn Anti-Diebstahl-Tools sind in Ausgabe c’t Digitale Fotografie 02/2017 erschienen. (sea)