HDR-Update für Premiere Pro CC - und gleich eine Warnung, dieses einzuspielen

Adobe versetzt Premiere Pro CC and Adobe Media Encoder CC mit dem neuesten Update in die Lage, Videofilme mit erhöhtem Kontrast (High Dynamic Range, HDR) im Format Hybrid Log Gamma zu verarbeiten. Doch eine Seite warnt bereits davor, es einzuspielen.

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HDR-Update für Premiere Pro CC - und gleich eine Warnung, dieses einzuspielen

(Bild: Adobe)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Mit einem von Adobe veröffentlichten Update sollen Nutzer von Premiere Pro CC und des Adobe Media Encoder CC Videobilder mit erhöhtem Kontrast (High Dynamic Range) nach dem HDR-Format "Hybrid Log Gamma" (HLG) bearbeiten können. Solche liefert im Consumer-Bereich beispielsweise Panasonics Systemkamera Lumix GH5. Bislang endeten Versuche, diese HLG-Videos zu nutzen, unter anderem mit Software-Abstürzen. Auch andere Videobearbeitungsprogramme haben aktuell noch Schwierigkeiten mit HLG-Videos.

HLG soll im Unterschied zu HDR-10 und Dolby Vision nicht auf Ultra HD Blu-rays und bei Videostreaming-Diensten zum Einsatz kommen, sondern wurde vorrangig für den Broadcasting-Bereich entwickelt. Daher sind bei HLG im Sendesignal sowohl die Informationen für Videobilder mit erhöhtem als auch für solche mit gewöhnlichem Kontrast (Standard Dynamic Range, SDR) enthalten.

Doch die Freude über die neue Firmware währte nicht lang: Mittlerweile brachte die Website Cinema5D eine Warnung, das besagte Update nicht einzuspielen. Als Begründung wird angegeben, dass Premiere Pro CC nach der Aktualisierung überhaupt nicht mehr mit 10-Bit-Dateien aus der GH5 zurechtkommt. Vielmehr würden die Files nach dem Import als reine Audiodateien behandelt.

Die HLG-Unterstützung ist aber nicht die einzige Veränderung, die das Update bringt. So bekommen After Effects CC und Premiere Pro CC einen Arbeitsbereich namens "Essential Graphics", um Titelgrafiken und Farbeffekte zu erstellen. Adobe liefert vorgefertigte Grafikstile mit. Die Grafiken lassen sich als Motion Graphics Templates exportieren und über die Creative-Cloud-Bibliotheken mit anderen Nutzern austauschen. Ähnlich wie Stock-Photos in Photoshop lassen sich zudem nun auch in Premiere Pro Videos von Adobe Stock einbinden.

Weiterhin nutzt das Schriftwerkzeug von After Effects und Premiere Pro nun dieselbe Engine wie die Werkzeuge in Photoshop und Illustrator. Auch die TypeKit-Fonts lassen sich verwenden. Ein neuer Filter in After Effects soll zudem Bewegungsunschärfe verringern, die durch wackelige Kameraführung entstanden ist.

Über Team-Projekte können mehrere Mitarbeiter über die Cloud am selben Dokument arbeiten. Bisher waren Team-Projekte nur für Kunden der Creative Cloud Team und Enterprise in Beta-Version verfügbar.

Neue Audio-Werkzeuge in Premiere Pro sollen den Wechsel nach Audition in vielen Fällen obsolet machen. Als Dialog deklarierte Aufnahmen kann man beispielsweise über Vorlagen bearbeiten. So kann man Rauschen reduzieren, einen Kompressor oder einen Equalizer anwenden. Dabei entscheidet der Nutzer lediglich, ob ein Mann oder eine Frau spricht. Die Feineinstellung übernimmt die Software. Fortgeschrittene Nutzer können die Einstellungen in einem Experten-Modus von Premiere Pro oder als nicht-destruktiven Live-Effekt in Audition justieren. (akr) / (nij)