Docker versus Moby: Wie geht es mit Docker weiter?

Nachdem die Vorstellung des Moby-Projekts Fragen zur Zukunft von Docker aufgeworfen hatte, wurde das Verhältnis der beiden Projekte zueinander jetzt noch einmal klarer formuliert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Docker vs Moby: Wie geht es mit Docker weiter?
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Um eventuelle Verwirrung um die Zukunft von Docker bei dessen Nutzern aufzulösen, haben Solomon Hykes, Schöpfer der Anwendungs-Containertechnik, und seine Kollgen die räumliche Nähe auf der bis gestern gehenden DockerCon genutzt und gemeinsam die Moby-Website um eine Erklärung zum Verhältnis der beiden Projekte ergänzt. Demnach arbeite man schon eine Weile daran, die Docker-Codebasis in Komponenten wie das nun von der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) verwaltete containerd aufzuspalten. Ziel sei es, das monolithische Docker-Repository abzuschaffen und das Produkt Docker stattdessen aus den Komponenten zusammenzusetzen.

An dieser Stelle kommt das Moby-Projekt ins Spiel, das neben Komponenten mit moby ein Kommandozeilenwerkzeug für eben solche Zwecke enthält. Bisher komme es lediglich zum Erstellen bootfähiger OS-Images zum Einsatz, zukünftig soll es aber auch das Docker-Projekt zusammenbauen. Für Nutzer der Software soll sich dadurch allerdings nichts ändern, da das Produkt weiterhin Open Source bleiben und über die Docker-Website zu beziehen sein soll.

Docker will Open-Source-Kollaborationen langsam nach Moby verschieben, wobei die Arbeiten normal weiterlaufen sollen, bis der Prozess abgeschlossen ist. Dafür schlägt das Unternehmen hinter dem Projekt vor, die Docker-Engine weiter in Komponenten aufzuspalten und die Docker UI sowie das SDK und Ähnliches zu entfernen. Letztere sollen dann bei der Organisation verbleiben. Tools und Komponenten, die derzeit zum Zusammenbau des Docker-Produkts dienen, aber für die Open-Source-Community von Interesse sein könnten, plant das Unternehmen als quelloffene Projekte freizugeben. Zur Verwaltung des Projekts soll eine von Fedora inspirierte, an der Community ausgerichtete Führung installiert werden, die sich darum kümmern soll, Wünsche der Community mit den Bedürfnissen kommerzieller Sponsoren ins Gleichgewicht zu bringen.

Beim Aufspalten von Docker entstehende Komponenten sollen bei Moby zumindest so lange unterkommen, bis ein passenderes Zuhause für sie gefunden ist. Moby wurde zu Beginn der DockerCon als "Lego-Set" für Systembauer vorgestellt, dass dem Zusammenstellen eigener Containersysteme dienen und somit die Verbreitung von Containerisierungstechniken vorantreiben soll.

Siehe dazu auf heise Developer:

(jul)