Reisebank bringt Smartphone-Konto für Migranten

Spätestens seit N26 sind Bank-Angebote, die sich voll aufs Smartphone konzentrieren, schwer angesagt. Die Reisebank will nun mit ihrer neuen Banking-App Bankomo vor allem Migranten und Austauschstudenten ansprechen.

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Reisebank bringt Smartphone-Konto für Migranten

(Bild: Reisebank)

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Die Genossenschaftsbanken wollen nun auch ihr erstes "Smartphone-Konto“ an den Start bringen. Die Reisebank, eine Tochter der DZ Bank, möchte mit ihrer "Bankomo“ genannten Konto-App vor allem "mobile" Erwachsene erreichen, die bislang noch kein Konto in Deutschland haben, zum Beispiel Migranten oder Austausch-Studenten. Das Konto kommt mit einer Prepaid-Debitkarte von Mastercard, lässt sich per Video-Ident, Post-Ident oder in einer Filiale eröffnen und soll sich komplett auf englisch oder deutsch über die App verwalten lassen. Alternativ ist auch Browserzugriff möglich.

Neben klassischen Bankdienstleistungen wie Lastschrift und Sepa-Überweisung soll die App auch eine P2P-Funktion mitbringen, über die man anderen Bankomo-Nutzern "sekundenschnell“ Geld schicken kann. Bonitätsprüfungen seien bei der Eröffnung nicht nötig, da das Konto allein auf Guthaben basiert – Dispokredit ist also nicht vorgesehen. Ein Mindestgeldeingang sei ebenfalls nicht nötig. Ein- und Auszahlungen kann man in Reisebank-Filialen tätigen, kostenfreie Bargeldabhebungen bei allen 300 Geldautomaten des Geldinstituts.

Umsonst ist das nicht: Nach dem Start sollen zunächst 4,90 Euro pro Monat anfallen, ab nächstem Jahr 8,90 Euro monatlich. Momentan läuft noch die Testphase, laut Pressemitteilung will man mit der App für Android und iOS im Frühsommer auf den Markt kommen. Weitere Features etwa für internationalen Geldverkehr sollen dann nach dem Start ergänzt werden.

Partner der Entwicklung ist der deutsche Finanzdienstleister Wirecard, der bis Ende vergangenes Jahres auch noch das Banken-Backend für das Startup N26 (ehemals Number 26) bereitstellte. Nachdem das Startup seine eigene Vollbanklizenz erhalten hatte, arbeitet man seit Ende vergangenen Jahres in Eigenregie.

N26 sorgt mit seinem stark auf junge, smartphone-affine Menschen zielenden Girokonto für große Aufmerksamkeit. Und der Markt zieht inzwischen nach: So hat zum Beispiel der Mobilfunkanbieter O2 mit der Münchner Fidor-Bank das “O2 Banking” an den Start gebracht – Kontoinhaber erhalten ihre Zinsen in Form von Datenvolumen. Zehn Banken aus der Sparkassengruppen arbeiten derweil an ihrem "Mobile-only Girokonto" Yomo; hier läuft noch der Betatest. (axk)