Google Jump: Neues Kamera-Rig für 360-Grad-Aufnahmen von Yi

Mit der Yi Halo veröffentlichen Google und Kamera-Hersteller Yi im Sommer 2017 die zweite Generation des Jump-Kamera-Rigs für 360-Grad-Aufnahmen. Die Hardware wird voraussichtlich 17.000 US-Dollar kosten.

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Google Jump: Neues Kamera-Rig für 360-Grad-Aufnahmen von Yi

Die Yi Halo besteht aus 16 ringförmig angeordneten Kamera-Modulen und einer zusätzlichen Kamera an der Rig-Oberseite.

(Bild: Yi)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Denise Bergert
Inhaltsverzeichnis

Vor zwei Jahren kündigte Google mit Jump eine Software zum nahtlosen Stitching von 360-Grad-Aufnahmen an. Mit der GoPro Odyssey – einem Kamera-Rig mit 16 Action-Cams – folgte kurz darauf die erste kompatible Hardware. In Kooperation mit dem Kamera-Hersteller Yi präsentiert Google in dieser Woche die zweite Generation des Rigs für Virtual-Reality-Videos.

Die Yi Halo besteht wie die GoPro Odyssey aus 16 Kameramodulen, die kreisförmig angeordnet sind. An der Oberseite kommt eine siebzehnte Kamera zum Einsatz, die noch nahtlosere 360-Grad-Panoramen ermöglichen soll. Das aufgenommene Video-Material ist laut Yi für Googles Jump Assembler optimiert. Die Software fügt die Clips der einzelnen Kamera-Module automatisch zu einem 360-Grad-Video zusammen. VR-Filmer können aus zwei unterschiedlichen Qualitätseinstellungen wählen: 30 Bilder pro Sekunde mit 8.192 x 8.192 Pixeln oder 60 Bilder pro Sekunde mit 5.760 x 5.760 Pixeln.

Das Kamera-Rig bringt knapp acht Kilo auf die Waage und verbraucht laut Hersteller 50 Watt. Der enthaltene austauschbare Akku soll rund 100 Minuten durchhalten. Im Lieferumfang enthalten ist außerdem ein Ladekabel, über das die Kameras mit Strom versorgt und der Akku zeitgleich geladen werden kann. Die Yi Halo unterstützt weiterhin externe V-Mount-Akkus.

Yis Halo verfügt über ein integriertes WLAN-Modul mit 5 GHz. Ein Android-Smartphone mit der zugehörigen Yi-Halo-App dient somit als Fernbedienung für das Kamera-Rig. Die App erlaubt Kamera-Einstellungen, zeigt den Akku-Stand und eine Live-Vorschau der Video-Aufnahmen. Die Yi Halo lässt sich außerdem über das integrierte LCD-Display und die mitgelieferte Bluetooth-Fernbedienung steuern.

Die Yi Halo ist in einem Pelican-1610-Case untergebracht und unterstützt Stative mit 1/4- und 3/8-Zoll-Anschlüssen. Das Kamera-Rig ist mit einer passiven Kühlung ausgestattet und soll Umgebungstemperaturen von bis zu 35 Grad Celsius standhalten. Wer an heißeren Tagen dreht, sollte über die App die Kamera-Temperatur im Auge behalten, um ein Überhitzen zu verhindern. Volle MicroSD-Karten oder leere Akkus, die den Drehtag ebenfalls ruinieren könnten, werden laut Hersteller vom integrieren Überwachungssystem erkannt und per Warnmeldung angezeigt.

Yi hat sein Kamera-Rig außerdem modular gestaltet. Ist eines der Kamera-Module beschädigt, kann es mit wenigen Handgriffen durch die beiden mitgelieferten Ersatzkameras ausgetauscht werden. Passende Schraubendreher gehören ebenfalls zum Lieferumfang. Sind neuere Kamera-Module mit besseren Spezifikationen von Yi verfügbar, sind diese laut Hersteller ebenfalls mit der Yi Halo kompatibel. Über das integrierte LCD-Panel können die einzelnen Kameras zudem mit einem Firmware-Update versorgt werden.

Die Yi Halo erscheint im Spätsommer 2017 und soll aktuellen Mutmaßungen zufolge rund 17.000 US-Dollar kosten. Wer die GoPro Odyssey für sein VR-Projekt ausprobieren möchte, kann sich noch bis zum 22. Mai mit seinem Konzept beim Google-Projekt Jump Start bewerben. Ausgewählte Start-Ups und Filmemacher bekommen dabei Gelegenheit, das Kamera-Rig kostenlos zu nutzen. (mho)