Dawn of War 3 angespielt: Wargamezz!

Das Imperium ist zurück: In Dawn of War 3 von Relic Entertainment kämpfen gläubige Space Marines gegen gierige Orks und flinke Eldar um die Zukunft der Galaxis.

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Dawn of War 3 angespielt: Wargamezz!
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

In Dawn of War 3 herrscht wieder mal Krieg: Während sich Menschen, Orks und Eldar gegenseitig die Köpfe einschlagen, scheint sich eine böse Prophezeiung zu erfüllen. Zwischen den drei Parteien entbrennt ein brutaler Wettkampf um ein geheimnisvolles Artefakt. Die Fans der Reihe werden so manches Déjà-vu erleben.

In der ersten Mission darf ich gleich als mächtiger Space Marine namens Gabriel Angelos über das Schlachtfeld stürmen. Er ist einer der neun Elite-Helden, die oft den Unterschied in einer Schlacht ausmachen. Durch seine Sprungfähigkeit "Gottesteiler" kann ich in Gegnertruppen springen und sie kurzzeitig außer Gefecht setzen. Mein Rundumschlag gibt ihnen dann den Rest. Wenn ich erfolgreich bin, steigen meine Erfahrungswerte und ich kann sogenannte Doktrinen freischalten, die mir neue Fähigkeiten gewähren. Wer aber befürchtet, dass auch der dritte Teil so rollenspiellastig wie der Vorgänger ist, kann sich beruhigt zurücklehnen.

Der Entwickler kehrt zurück zu bewährten RTS-Wurzeln – inklusive Basisbau. Fabriken und Upgradecenter heißen bei den Fraktionen zwar unterschiedlich, der Effekt bleibt letztlich aber stets derselbe. Statt Arbeiter zum Rohstoffsammeln loszuschicken, muss ich Energieknotenpunkte einnehmen.

Die Missionen sind in der Regel mehrstufig und können schon mal eine halbe Stunde dauern. In der zweiten Mission spiele ich einen Ork, der eine Festung der Menschen einnehmen und später eine riesige Kanone beschützen muss. Als Eldar muss ich in der nächsten Mission Energiepunkte einnehmen und Ork-Konvois zerstören. Schon nach den ersten Minuten fällt mir auf, dass ich mich nicht ausruhen darf. Ständig werde ich vom Gegner gepiesackt und muss an mehreren Fronten kämpfen. Das Auswendiglernen der wichtigen Tastenkombinationen ist Pflicht.

Dawn of War 3 (5 Bilder)

Gabriel Angelos und der Space-Marine-Orden der Blood Ravens sind auch in Dawn of War 3 wieder dabei.

Die einzelnen Völker spielen sich sehr unterschiedlich: Die Space Marines setzen auf pure Zerstörungskraft, die Orks entpuppen sich als Improvisationstalente, die aus Schrott neue Einheiten herstellen, und die Eldar können ihre Basen schnell von einem Ort zum anderen teleportieren. Auch wenn sich einige Einheiten ähneln, muss ich deshalb meinen Spielstil ständig neu anpassen. Das sorgt für Abwechslung und erinnert ein wenig an den Klassiker Warcraft 3.

Technisch scheint Relic ganze Arbeit geleistet zu haben. Dawn of War 3 steckt voller spektakulärer Explosionen und brutaler Nahkampfszenen. In der Detailansicht könnten manche Szenen sogar aus einem Hack’n-Slay-Spiel stammen.

Ein Sonderlob verdienen die Dialoge. Die Stimmlage der sehr guten Originalsprecher schwankt zwischen Pathos bei den Space Marines bis hin zu purer Comedy bei den simpler strukturierten Orks. Die Ironie bildet einen guten Kontrast zum martialischen Szenario.

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Schon nach kurzem Anspielen von Dawn of War 3 steht fest, dass sich Fans auf eine pralle Ladung Echtzeitstrategie freuen dürfen. Vergessen sind die mangelnde Völkerauswahl und der fehlende Basisbau der Vorgänger. Stattdessen übernimmt Relic die gute Idee mit den Eliteeinheiten, stutzt sie auf ein vernünftiges Maß zurecht und verbindet sie mit klassischen RTS-Elementen.

Dass oft die größte Armee den Ausschlag gibt und nicht die beste Strategie? Geschenkt. Langweilig wird das Spiel in den ersten Spielstunden dadurch nicht. Dafür sorgen schon das hohe Tempo, die spielerische Abwechslung und die gut eingesetzten Rollenspielelemente. Stimmt jetzt noch der Mehrspieler-Modus, werden sich in der nächsten Zeit alle Echtzeitstrategiespiele an Dawn of War 3 messen müssen.

Dawn of War 3 erscheint am 27. April für PC. USK: Ab 16 Jahren. Für unser Angespielt haben wir den Kampagnenmodus ein paar Stunden gespielt. (dahe)