Starcraft 2: Schnittstelle für Deep-Learning-Intelligenz ab Sommer 2017

Blizzard und die Google-Tochter Deep Mind forschen an einer Schnittstelle für künstliche Intelligenz für Starcraft 2. Sie soll im Sommer 2017 veröffentlicht werden.

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Starcraft 2: Schnittstelle für menschliche Intelligenz ab Sommer 2017

Starcraft 2: Deep-Mind-Oberfläche

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Eine Schnittstelle für "echte" künstliche Intelligenz im Echtzeitstrategiespiel Starcraft 2 erarbeiten derzeit Blizzard und die Google-Tochter Deep Mind. Ursprünglich war gedacht, die Schnittstelle im ersten Quartal 2017 zu veröffentlichen, doch nun hat Blizzard den Termin auf den Sommer verschoben. Dies erklärte der Senior Software Engineer Kevin Calderone in Blizzards Forum Battle.net. So wolle man die Zeit nutzen, um die während der Entwicklung erhaltenen Erkenntnisse in die Tools und Dokumentationen einzuarbeiten. Um die von Blizzard erwartete Qualität abzuliefern, braucht Blizzard laut Calderone noch die zusätzlichen Monate.

Blizzard und Deep Mind hatten die Schnittstelle bereits im November 2016 angekündigt. Sie soll K.I.-Forschern ein Interface bereitstellen, um Kartenausschnitte in Starcraft 2 auszuwerten und darauf aufbauend Steuerbefehle an die Einheiten abzuschicken. Die K.I. muss dafür zunächst trainiert werden – dafür soll eine Datenbank mit mehreren von Menschen gespielten Matches bereitstehen. Über ein Interface erhalten Programmierer die Möglichkeit, neuronale Netze ans Spiel anzudocken und den Lernprozess visuell zu verfolgen.

Starcraft II API (12 Bilder)

DeepMind: "Spiele sind die perfekte Plattform, um KI-Algorithmen zu entwickeln und testen."

Im Unterschied zur normalen algorithmischen "K.I." des Echtzeitstrategiespiels laufen Spielzüge nicht einfach geskriptet ab, vielmehr soll die Deep-Mind-K.I. menschenähnliche Strategien entwickeln können. So soll die K.I. auch Situationen lösen können, an denen die normalen Spiel-Skripte scheitern – und so beispielsweise auch absolut verrammelte Basisstationen einnehmen können. Bis dahin sei es aber noch ein langer Weg, warnte Deep-Mind-Mitarbeiter Orial Vinyals schon vor ein paar Monaten.

Die K.I.-Forschung anhand von Starcraft 2 dient aber nicht in erster Linie dazu, das Spiel besser zu machen. Vielmehr erhofft sich Deep Mind dadurch Algorithmen zu entwickeln, die auch im echten Leben von Nutzen sein können. Dabei sei man aber offen an das Projekt herangegangen; so erklärte Kevin Calderone bereits im November, dass keiner wisse, was am Ende wirklich herauskommt.

(mfi)