Echo Look: Amazons Alexa-Kamera für Modebewusste
Alexa hilft bald bei der Auswahl des richtigen Outfits: Echo Look soll 200 Euro kosten und auf Zuruf Fotos oder Videos aufnehmen. Klamotten-Empfehlungen gibt eine künstliche Intelligenz.
Amazon hat mit Echo Look eine vernetzte Kamera vorgestellt, die auf Zuruf Fotos und Videos aufzeichnen kann. Die Alexa-Kamera soll Besitzern dabei helfen, besonders hervorragend auszusehen, meint Amazon. Endlich könnten sich die Nutzer selbst aus allen möglichen Blickwinkeln bestaunen. Der Hintergrund soll dabei automatisch mit einem Unschärfe-Filter versehen werden. Anschließend lassen sich die Fotos direkt verschicken.
Dank "Style Check" müssen sich die Nutzer nicht mal mehr selbst Gedanken über das eigene Aussehen machen: Eine ständig dazulernende KI soll mit dem Input von Modespezialisten erkennen, welches von zwei Outfits am besten sitzt und farblich gerade im Trend liegt. Eine Begleit-App führt Protokoll über die getragenen Kleider und schlägt darauf basierend weitere Outfits aus dem Amazon-Shop vor. Darüber hinaus beherrscht Echo Look alle Alexa-Fähigkeiten, die von den anderen Echo-Geräten bekannt sind.
Was passiert mit den Daten?
Die aufgenommenen Fotos und Videos landen in der Amazon Cloud. Dort werden sie auf unbegrenzte Zeit gespeichert, wie ein Sprecher gegenüber dem Tech-Magazin Motherboard mitteilte. "Alle mit dem Echo Look aufgenommenen Fotos und Videos werden sicher in der AWS-Cloud gespeichert und liegen lokal in der Echo-Look-App, bis ein Nutzer sie entfernt." In der Anwendung ließen sich Fotos und Videos "jederzeit" löschen.
Was Fotos über die Nutzer sagen
Nachdem bereits das Mikrofon im Echo Dot für Datenschutzdebatten sorgte, ist es kein Wunder, dass Amazons vernetzte Kamera ebenfalls hitzig diskutiert wird. In den Kommentaren unter dem Ankündigungsvideo auf Youtube fragt sich mancher, ob Amazon nicht den 1. April verpasst habe. Die Soziologin Zeynep Tufekci weist auf Twitter darauf hin, dass Amazon mit dem Echo Look nicht nur den Kleidergeschmack eines Menschen erkennen könnte, sondern etwa auch die Stimmungslage. Indizien, dass Amazon solche Zusatzinformationen aus Alexa-Geräten nutzt, gibt es nicht. Die Möglichkeit lässt sich allerdings nicht leugnen.
Im Fall eines mutmaßlichen Mordes, den ein Echo-Gerät mitgehört haben soll, hatte sich Amazon strikt geweigert, den Ermittlern Daten zugänglich zu machen.
Der Echo Look wird vorerst nur Personen mit Einladung zugänglich gemacht. Der Preis wird mit 200 US-Dollar angegeben. (dahe)