Cloud-Boom kurbelt Microsoft-Geschäft weiter an

Computer-Urgestein Microsoft feiert weiter Erfolge mit seinem rasant wachsenden Cloud-Geschäft. Doch die Quartalsbilanz hat auch Schwachstellen. Anlegern bereiten die Zahlen keine große Freude.

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Cloud-Boom kurbelt Microsoft-Geschäft weiter an

Microsoft-Campus in Redmond, Washington

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Microsoft hat dank boomender Cloud-Dienste und Office-Programme zum Jahresauftakt deutliche Geschäftszuwächse verbucht. Im Jahresvergleich stieg der Überschuss in den drei Monaten bis Ende März um fast 30 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro), wie Microsoft am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. An der Börse wurden die Zahlen allerdings nicht gut aufgenommen, weil der Umsatz enttäuschte.

Der Umsatz wuchs auf bereinigter Basis um 6 Prozent auf 23,6 Milliarden Dollar. Microsofts Ergebnisse fielen aber einmal mehr gemischt aus. Das Cloud-Geschäft mit IT-Diensten in der Cloud floriert weiter. In der entsprechenden Sparte kletterte der Umsatz um 11 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar.

Zugpferd bleibt Azure, Microsofts Cloud-Plattform für Unternehmen, hier legte der Umsatz um 93 Prozent zu. Starkes Wachstum gibt es zudem weiterhin bei den Office-Büroprogrammen, deren Sparte angetrieben von der Online-Version "Office 365" ein Umsatzplus von 22 Prozent auf knapp acht Milliarden Dollar verbuchte.

In der klassischen PC-Sparte brechen die Einnahmen hingegen weiter weg. In dem am Umsatz gemessen größten Geschäftsfeld, das auch den problematischen Hardware- und Smartphone-Bereich sowie die Gaming-Sparte mit der Spielkonsole Xbox umfasst, schrumpfte der Umsatz um 7 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar. Microsofts Surface-Tablets steuerten ein 26-prozentiges Minus bei, bei den Windows-Betriebsprogrammen gab es hingegen mal wieder Zuwächse.

Das im vorigen Jahr für gut 26 Milliarden Dollar geschluckte Karriereportal Linkedin trug zwar 975 Millionen Dollar zum Umsatz bei, machte aber einen operativen Verlust von 386 Millionen Dollar. Es war das erste volle Quartal, in dem die Ergebnisse der Tochter sich in der Microsoft-Bilanz niederschlugen.

Konzernchef Satya Nadella zeigte sich zufrieden und hob die Erfolge im Cloud-Bereich hervor: "Die Quartalszahlen reflektieren das Vertrauen der Kunden". Am Markt kamen die Ergebnisse weniger gut an – die Aktie fiel nachbörslich zeitweise deutlich. Während der Gewinn die Prognosen übertraf, hatten Analysten beim Umsatz mehr erwartet. Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs aber um 10 Prozent zugelegt. (anw)