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Zugangskarten zum US-Senat: Bild eines Smart-Chips statt Smart-Chip

US-Senator Ron Wyden fragt sich, warum die Zugangskarten zum Parlament der Vereinigten Staaten ein Bild eines Smart-Chips aufgedruckt haben, aber keinen Chip enthalten.

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Zugangskarten zum US-Senat: Bild eines Smart-Chips statt Smart-Chip

Die ID-Karte eines Senate-Staffers

(Bild: Dr. Laura Pence)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel
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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Warum haben die Zugangskarten zum US-Parlament statt eines Chips nur eine Grafik eines Chips aufgedruckt? Das fragt sich Senator Ron Wyden in einem Brief an das Verwaltungskomitee des US-Senats. Außerdem will er wissen, warum der Senat es Mitgliedern und Mitarbeitern erlaubt, sich mit einem einfachen Passwort an Computer- und E-Mail-Systemen anzumelden. Er weist darauf hin, dass die meisten US-Regierungsorganisationen mittlerweile Zwei-Faktor-Anmeldung für ihre Systeme und Netzwerke umgesetzt haben. So benutzt unter anderem das Verteidigungsministerium ID-Karten mit einem echten Smart-Chip als zweiten Faktor bei der Anmeldung.

Mitarbeiter des Senats bestätigen, dass die Karten neben dem Foto wirklich keinen Chip enthalten zu scheinen. Warum der Chip lediglich aufgedruckt ist, bleibt allerdings rätselhaft. Wie Senator Wyden betont, sollte die Sicherheit der Computersysteme des Senats eigentlich höchste Priorität haben. Senatsmitglieder sind schließlich maßgeblich an der Gesetzgebung der Vereinigten Staaten beteiligt und hantieren oft mit vertraulichen Informationen. Bei der Aufmerksamkeit, die Hackerangriffe auf die Regierung der USA in jüngster Zeit erfahren haben, ist es also umso erstaunlicher, dass die Systeme des Hauses nicht einmal mit einem grundlegenden Schutz wie Zwei-Faktor-Anmeldung ausgestattet sind. Ganz abgesehen davon erschwert der aufgedruckte Chip auch das Fälschen der Zugangsausweise nicht gerade – ganz im Gegenteil. (fab)