"Statistisch gesehen": Deutsche Skepsis bremst Mobile Payments

Mehr als die Hälfte der Umsätze im Einzelhandel werden hierzulande mit Bargeld erzielt, aber das soll sich bald ändern. Mobile Payment soll endlich auch in Deutschland ankommen, hoffen die Anbieter. Das Potenzial sei groß.

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"Statistisch gesehen":
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Von
  • Mathias Brandt
"Statistisch gesehen"

Unsere wöchentliche Rubrik für den Blick auf die Zahlen hinter den IT-News.

Die Deutschen hängen am Bargeld. Während sich Länder wie Schweden oder Großbritannien schnell von analogem Geld entfernen, machen Münzen und Scheine hierzulande laut einer EHI-Studie noch über 50 Prozent der Einzelhandels-Umsätze aus. Gleichwohl bereiten sich die Geschäfte auf die Zukunft vor: Zwei Drittel der großen Händler in Deutschland wollen bis Ende des Jahres kontaktloses Bezahlen anbieten.

Die großen Discounter Lidl und Aldi sind schon bereit, auch bei anderen Handelsketten und Tankstellen sind NFC-Terminals an der Kasse inzwischen nicht mehr die Ausnahme. An diesen Geräten können Kunden sowohl mit dem Smartphone oder einer Kredit- oder Girokarte mit NFC-Chip bezahlen. Die Banken und Sparkassen geben diese Karten vermehrt an ihre Kunden aus.

Jetzt müssen nur noch die Verbraucher mitziehen. Die zeigen sich einer Statista-Umfrage zufolge bislang mehrheitlich skeptisch. Aber immerhin 46 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind gegenüber Mobile Payment aufgeschlossen. Entsprechend optimistisch prognostizieren die Statista-Analysten für die kommenden fünf Jahre ein Anwachsen der Nutzerzahl auf 6,1 Millionen. Dazu muss aber noch einiges passieren.

Derzeit sind hierzulande weder Apple Pay noch Android Pay oder Samsung Pay verfügbar. Doch sollen alle drei noch in diesem Jahr auch in Deutschland an den Start gehen. An der Ausrüstung der Verbraucher mit der passenden Hardware wird die Einführung des mobilen Bezahlens nicht scheitern. Die Marktforscher von IHS Markit gehen für Ende 2017 von weltweit 3,4 Milliarden kompatiblen Smartphones aus.

(Bild: heise online/Statista)

(mho)