Tesla: Mehr Umsatz, höhere Verluste

Tesla hat in den ersten drei Monaten 2017 Rekorde bei Produktion, Auslieferungen und Umsatz erzielt, ist dabei aber stärker als erwartet in die roten Zahlen geraten. Der Verlust nahm verglichen mit dem Vorjahreswert von 282 auf 330 Millionen Dollar zu

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Elon Musk

(Bild: Tesla)

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Von
  • dpa

Tesla hat in den ersten drei Monaten 2017 Rekorde bei Produktion, Auslieferungen und Umsatz erzielt, ist dabei aber stärker als erwartet in die roten Zahlen geraten. Der Verlust nahm verglichen mit dem Vorjahreswert von 282 auf 330 Millionen Dollar (303 Mio Euro) zu, wie die Firma am Mittwoch (3. Mai 2017) nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erlöse verdoppelten sich auf 2,7 Milliarden Dollar.

Elon Musk hat zumindest eines geschafft: Tesla hat noch nie Gewinn gemacht und ist dennoch eines der Schwergewichte an der Börse. Doch in den kommenden Jahren muss er dies ändern.

(Bild: Tesla)

Tesla steigerte die Produktion um 64 Prozent und lieferte gut 25.000 Wagen aus, so viele wie nie zuvor in einem Quartal. Damit ist das Unternehmen auf Kurs, sein Absatzziel von 50.000 Autos im ersten Halbjahr 2017 zu erreichen. Dennoch reagierten Anleger verhalten, die Aktie fiel nachbörslich um rund ein Prozent. Seit Jahresbeginn ist der Kurs allerdings schon um mehr als 45 Prozent gestiegen.

Grund für das höhere Minus unter dem Strich sind vor allem Kosten im Zusammenhang mit dem für Juli geplanten Produktionsbeginn des Model 3. Mit seinem ersten Mittelklassewagen, der etwa 35.000 Dollar kosten soll, will Tesla von der Luxusnische in den Massenmarkt vordringen. Dafür nimmt Firmenchef Elon Musk viel Geld in die Hand.

Der Unternehmer hat einen sehr ehrgeizigen Zeitplan vorgegeben und will die Produktion in raschem Tempo hochfahren. 2018 soll Tesla 500.000 Autos pro Jahr herstellen, für 2020 wird die Millionenmarke angepeilt. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Im vergangenen Jahr wurden lediglich rund 84.000 Wagen gefertigt.

Obwohl der Aufbau einer Produktionsplattform für die Massenfertigung große finanzielle Risiken birgt, war das Vertrauen der Investoren bislang riesig. Am Börsenwert gemessen zog das Start-up aus Kalifornien, das seit Gründung 2003 noch nie einen Jahresgewinn vorweisen konnte, zuletzt sogar am zweitgrößten US-Autohersteller Ford vorbei und schloss zum Branchenführer General Motors auf.

Erstmals waren auch die Ergebnisse der im vergangenen Jahr übernommenen Ökostrom-Firma SolarCity und des deutschen Zulieferers Grohmann komplett in den Quartalszahlen enthalten. Bei dem Maschinenbauer aus Prüm in Rheinland-Pfalz gab es jüngst Ärger. Zuletzt stritt Tesla mit der Gewerkschaft IG Metall, die Grohmann erstmals ins Tarifsystem bringen will. Die Amerikaner lehnen das ab. (mfz)