Intel Xeon: Die "Scalable Family" der nächsten Generation

Im Netz kursieren schon viele durchgesickerte Informationen, nun hat Intel ein paar Einzelheiten zu den für Sommer vorgesehenen nächsten Xeons alias Skylake-SP bekannt gegeben.

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Intel stellt die Scalable Family der nächsten Xeon-Generation vor

(Bild: Intel)

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Von
  • Andreas Stiller

Intel bestätigte jetzt offiziell ein paar Einzelheiten zur nächsten Xeon-Generation mit Codenamen Skylake-SP. Zuletzt hatte Intel in den Product Change Notifications (PCN) die Typenbezeichnungen und Maskenrevisionen vorab veröffentlicht. Wie heise online schon vor einem Jahr berichtete, wird die "Scalable Family" in vier Segmente oder "Regalfächer" eingeteilt, die Bronze, Silver, Gold und Platinum getauft wurden.

Jedes Fach enthält Prozessoren mit einer Bündelung von Features wie Multiprozessor-Unterstützung für 1, 2, 4, 8 Fassungen (Sockets), Kern-Anzahl, Cache-Größe, CPU-Takt, Speicherkanälen und -Transferrate, PCIe-Lane-Anzahl, UPI-Bandbreite (UPI ist der Nachfolger von QPI) und so weiter. Hinzu kommen dann noch optional integrierte Features wie OmniPath oder FPGAs.

Theoretisch denkbar wäre auch, dass man bei den Prozessoren bestimmte Features per Software freischalten kann, so wie es IBM in der Power-Linie schon länger anbietet.

Die Unterscheidung in Xeon E5 und Xeon E7 (in den Codenamen als -EP und -EX benannt) gibt es hinfort nicht mehr, weil alle Prozessoren in den gleichen Sockel LGA3647 passen. Wer 28 Kerne haben will, muss eben ins oberste Regal greifen. Wie die Namen schon andeuten, ist Bronze für Einstiegssysteme ab 4 Kerne gedacht, bis hin zu den Platinum-Systemen für bis zu 8 Sockel und mit bis zu 28 Kernen.

Die genaue Zuordnung hat Intel noch nicht bekannt gegeben, es gilt als sicher, dass die Platinum-Prozessoren (8000-Famile) bis zu 8 Sockel unterstützen, die Gold-Prozessoren (5000- und 6000-Familie) bis zu 4, Silber (4000er Famile) zwei und Bronze (3000er Familie) ist für Einprozessorsysteme gedacht.

Die größte Verbesserung im Datenzentren-Bereich in diesem Jahrzehnt -- so kündigt Intel die "Scalable Family" der nächsten Xeon-Generation an

(Bild: Intel)

Auch zur Performance hat Intel jetzt eine erste offizielle Angabe gemacht: einen um Faktor 3,9 höheren Durchsatz bei der Virtualisierung unter VMWare ESXi 6.0, verglichen mit einem vier Jahre altem System. Letzteres ist ein Zweiprozessor-System der ersten E5-Generation Sandy Bridge-EP in der Romley-Plattform mit Xeon E5-2690.

Bezogen auf den unmittelbaren Vorgänger Xeon E5-2699v4 (Broadwell EP) in der Grantley-Plattform beträgt der Zuwachs allerdings nur noch 30 Prozent.

Einige Online-Händlern bieten die Skylake-SP-Prozessoren bereits an, man muss nur die in den PCN aufgelisteten Product Codes wie CD8067303192101 für den Edel-Prozessor Xeon Platinum 8180M mit 28 Kernen und 2,5 GHz Takt in Google eintippen. Die Angebote sind zwar meist schon wieder von der Website verschwunden – aber dafür gibt es den Google-Cache: So findet man beim britischen Anbieter Ballicom für den edlen Prozessor auch den edlen "Recommended Retail Price" von 23.637,55 britischen Pfund (inkl. MwSt/VAT) sowie den dort angepriesenen Discount-Preis von 13.550 Pfund.

Der Silver-Xeon 5122 war hier mit einem RRP von 2124 britischen Pfund gelistet und mit 1249 Pfund im Angebot. Als Termin für den gaplanten Stapellauf gab Lisa Spelman, zuständig bei Intel für Xeon-Produkte und fürs Rechenzentrums-Marketing, Mitte Sommer an. (as)