Raspi an Google: "Hallo Alexa?" – Künstliche Intelligenz für Jeden

Mit dem Google Voice Hardware Accessory bekommt der Raspberry Pi die Möglichkeit, nach Amazons Alexa nun auch mit der Google KI zu kommunizieren. Der Raspi wird so zum preiswerten Google-Home-Assistenten: "Ok Google?"

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Raspi an Google: "Hallo Alexa!". Künstliche Intelligenz für Jeden

(Bild: MagPi)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Schäffer

Ein Audiomodul als HAT (Hardware Accessory on Top), Mikrofon und Lautsprecher, Taster und ein paar Kabel genügen, um den Raspberry Pi mit der namenlosen Artificial Intelligence von Googles Assistant zu verbinden, die auch hinter Google Home steckt. Auf Knopfdruck hin zeichnet der Raspi die Sprache in der Umgebung auf und sendet die Daten an die Server. Dort wird die Audiodatei analysiert und versucht, eine Antwort zu generieren, die dann in gesprochener Form wieder an den Raspi gesendet wird.

Google Home mit Raspi im Pappkarton

(Bild: Raspberyy Org )

Das Audio-Equipment ist dabei nicht wirklich neu, sondern nur die vorgefertigte Anbindung an die Google-API. Auf einem vorkonfigurierten Betriebssystem-Image ist bereits die notwendige Software installiert und eingerichtet, so dass der Raspberry Pi (ab 33,99 €) automatisch die Google-Integration startet und auf Knopfdruck reagiert. Eine automatische Erkennung auf Alarmwörter ist derzeit nicht vorhanden, was aus Sicht des Datenschutzes begrüßenswert ist.

Zusammenbau der Pappschachtel und Einbau des Raspis mit dem Audio HAT für Googles AI

(Bild: Google )

KI- und Machine-Learning-Tools für Maker hatte Google erst im Januar angekündigt. Das englische Magazin MagPi bietet nun in der aktuellen Ausgabe das komplette Audio-Kit (ohne Raspi) inklusive faltbarer Gehäuse-Pappschachtel als Beilage an. Die komplette und detaillierte Aufbauanleitung und das SD-Karten-Image kann man auch ohne den Kauf des Magazins bei AIY Projects herunterladen und sich sein eigenes Google Home nachbauen. Einzig die Pappkiste fehlt dann.

Im IoT-Sonderheft der Make haben wir bereits gezeigt, wie Sie einen Raspi 3 mit freier Software und ein wenig Hardware mit dem Dienst Alexa von Amazon verbinden und so Ihre eigene Version einer Amazon Echo bauen können. Diese Variante kann sogar mit Alarmwörtern umgehen, so dass Sie keine Taste drücken müssen, um Antwort zu erhalten.

Bleibt die Frage, ob schon Mal jemand ausprobiert hat, was passiert, wenn man die verschiedenen Sprachassistenten Alexa, Google, Siri (Apple) und Cortana (Microsoft) aufeinander loslässt und ob diese dann vielleicht sogar zusammen schon den Turing-Test bestehen.

Update [5.5.2017, 15:05]: Wir wollten die Möglichkeiten kurz testen und schauen, ob auch eine andere Audio-Lösung (zum Beispiel ein USB-Stick) funktioniert. Im Python-Sourcecode ist ein Eintrag zu finden, mit dem der Google Audio HAT vom Unix-Kernel identifiziert wird. Hier würde sich eventuell eine Möglichkeit anbieten, dem System ein anderes Gerät mit anderer ID unterzuschieben.

Aufgegeben haben wir dann allerdings, als wir uns bei der Google Cloud Platform anmelden wollten. Es gibt zwar eine kostenlose Testperiode von 12 Monaten im fiktiven Wert von 300 US-$ allerdings nur, wenn man seine Kreditkartendaten angibt, wozu wir nicht bereit waren. (fls)