Qualcomm testet Fly-by-LTE

Wie gut ist eigentlich der LTE-Empfang in 120 Metern Höhe und lassen sich dort noch Drohnen steuern? Qualcomm hat's getestet.

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Drohne und Flugzeug

(Bild: dpa, Julian Stratenschulte)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andrijan Möcker
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Qualcomm hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten getestet, ob sich Drohnen zuverlässig per LTE anbinden lassen. Die Tests fanden in kommerziellen LTE-Netzen am Qualcomm UAS Flight Center in San Diego statt. Die Drohnen empfingen auch in 400 Fuß (120 Meter) Höhe noch ein gutes Mobilfunksignal.

Qualcomm führte rund 1000 Flüge durch. Die Prüfungen fanden im PCS-Band (1900 MHz), im AWS-Band (1700/2100 MHz) und bei 700 MHz in kommerziellen LTE-Netzen statt. Obwohl Mobilfunkbasen in der Regel von hohen Punkten aus in Richtung Boden strahlen, bekamen die Drohnen auch bis 120 Meter Flughöhe noch ein gutes LTE-Signal.

Die Firma stellte ebenfalls fest, dass weniger Wechsel (Handover) zwischen den Mobilfunkzellen notwendig sind. Dies führten die Tester auf die selten gestörten Sichtverbindungen zwischen Basisstation und Fluggerät zurück.

Laut Qualcomm wäre eine kleinere Anzahl von Drohnen kein Problem für kommerzielle LTE-Netze. Mobilfunknetze sind jedoch nicht für fliegende Sender ausgelegt, weshalb die Basisstationen und die Modems dafür optimiert werden müssen. Drohnen erreichen aufgrund ihrer Flughöhe wesentlich größere Reichweiten als Geräte am Boden. Deshalb gehen ihre Signale nicht nur zur aktuell genutzten Mobilfunkbasis, sondern treffen auch bei vielen weiteren ein. Das beeinträchtigt die verfügbare Bandbreite in den fremden Zellen.

Der Mobilfunkhersteller will Techniken entwickeln, um die Störungen an Nachbarzellen durch Einstrahlung zu minimieren. Dies wird unter anderem durch stärkere Anpassung der Sendeleistung geschehen. Weiter sollen die Algorithmen für die Auswahl der besten Mobilfunkzelle angepasst werden. Damit will Qualcomm verhindern, dass die Kapazitäten einbrechen, wenn viele Drohnen mit hohen Bandbreitenanforderungen die Lüfte erobern.

Qualcomm sieht seine Tests erst als Anfang. Die Anpassung von LTE-Netzen für Fluggeräte sei ein wichtiger Schritt, insbesondere weil immer mehr Firmen Lieferdrohnen betreiben wollen.

UPS Drohnen vom Lieferwagen (5 Bilder)

Die Start- und Landeeinrichtung auf dem UPS-Lieferwagen. (Bild: UPS)

(amo)