Facebook macht Oculus Story Studio dicht – mehr Geld für externe Entwickler

Die VR-Filme vom Oculus Story Studio wurden als Wegbereiter für eine neue Kunstform gefeiert. Jetzt macht Oculus-Besitzer Facebook es dicht. Künftig sollen hochwertige VR-Inhalte von externen Studios kommen.

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Facebook macht Oculus Story Studio dicht
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Facebook schließt sein VR-Animationsstudio Oculus Story Studio, das als Vorreiter bei Kurzfilmen in der virtuellen Realität gilt. Inzwischen gebe es ausreichend VR-Inhalte externer Anbieter. Man wolle statt Eigenproduktionen lieber diese entstehende Branche unterstützen, schreibt der zuständige Manager Jason Rubin in einem Blogeintrag.

Insgesamt 250 Millionen US-Dollar wolle man in VR-Entwicklungen investieren, hatte Facebook-CEO Mark Zuckerberg bereits im Rahmen der Oculus-Connect-Konferenz im Oktober erklärt. 50 Millionen davon sollen laut Rubin in experimentelle Inhalte fließen, die nichts mit Gaming zu tun haben - also den Bereich, den bisher auch Oculus Story Studio beackert hatte.

Facebook hatte für das 2014 gegründete Oculus Story Studio unter anderem Experten des Animationsstudios Pixar angeheuert. Für VR-Kurzfilme wie "Lost" und "Henry" erntete Oculus Story Studio Anerkennung und Auszeichnungen wie den Emmy. Bei Oculus Story Studio wurde auch die Software zur Produktion der dreidimensionalen VR-Filme entwickelt.

Laut dem Tech-Magazin Techcrunch werden 50 Mitarbeiter von Oculus Story Studio entlassen - sie können sich allerdings um andere Positionen bei Facebook und Oculus VR bewerben. Das aktuelle Story-Projekt "The Wolves in the Walls" wird abgebrochen.

Oculus VR wurde 2014 für 2,3 Milliarden US-Dollar von Facebook gekauft. Die im vergangenen Jahr auf den Markt gebrachte Oculus-Brille blieb ein Nischenprodukt - unter anderem, weil sie recht teuer ist und einen mächtigen Computer erfordert.

In den vergangenen Monaten trat der Markenname Oculus immer mehr in den Hintergrund. Der Gründer von Oculus, Palmer Luckey, arbeitet seit März nicht mehr bei Facebook. Zwischen Facebook und Zenimax brennt außerdem ein Rechtsstreit um die Technologie, die die VR-Brille antreibt. (Mit Material der dpa) / (dahe)