Nokia baut Position aus

Noch im März zeigte sich Nokia nicht unbeeindruckt vom Abflauen des Handy-Booms; nun verkündeten die Finnen gute Geschäfte mit Handys und Infrastruktur.

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Von
  • Jürgen Kuri

Ganz unberührt blieb der Handy-Marktführer von dem nachlassenden Boom bei Mobiltelefonen nicht: Mitte März reduzierte der finnische Konzern Nokia noch seine Erwartungen für das Umsatzwachstum – nun gab die Firma bekannt, sie habe ihre Position bei Handys und Netzwerkausrüstungen deutlich gestärkt. Der Gewinn vor Steuern in den ersten drei Monaten stieg um zehn Prozent auf 1,48 Milliarden Euro; der operative Gewinn stieg um acht Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Nokia konnte damit als einziger der weltweit drei führenden Mobiltelefonanbieter einen positiven Jahresauftakt verzeichnen. Der schwedische Konkurrent Ericsson kündigte ebenfalls am heutigen Freitag massive Stellenstreichungen wegen hoher Verluste im Handy-Geschäft an.

Während sich der Ericsson-Umsatz bei Handys im ersten Quartal halbierte, meldete Nokias Handy-Sparte eine Umsatzsteigerung um 20 Prozent von 4,8 Milliarden auf 5,8 Milliarden Euro, Der Ertrag stieg um vier Prozent von 1,16 Milliarden auf 1,21 Milliarden Euro. Nokia Networks, die Abteilung des Konzerns für die Netzwerk-Infrastruktur, legte beim Umsatz um 35 Prozent von 1,50 Milliarden auf 2,02 Milliarden Euro zu; der Gewinn stieg um 30 Prozent von 280 Millionen auf 364 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg um 22 Prozent auf acht Milliarden Euro – damit übertraf Nokia die eigenen Prognosen, die mit der Umsatzwarnung im März auf 20 Prozent Zuwachs beim Gesamtumsatz reduziert wurden. Eine Gewinnwarnung gab Nokia damals nicht aus.

Kein Wunder, dass Konzernchef Jorma Ollila die Zahlen jubelnd kommentierte: "Ich bin über dieses Resultat mehr als erfreut. Wir haben unsere Marktführerschaft ausgebaut." Nokia sei es gelungen, seine Führung durch das Meistern der täglichen Herausforderungen anspruchsvoller ökonomischer Bedingungen auszubauen. Weltweit habe das Unternehmen seinen Marktanteil beim Verkauf von Handys und Netzwerkausrüstungen weiter gesteigert: "Unsere Position in dieser Industrie ist niemals stärker gewesen", kommentierte Ollila. Für das kommende Quartal und das Gesamtjahr 2001 erwartet der Konzern angesichts "gegenwärtiger ökonomischer Unsicherheiten" ein Umsatzwachstum von 20 Prozent. Für das Jahr 2002 geht Nokia dann bereits wieder von einer Zunahme um 25 bis 35 Prozent aus. (jk)