Gold schürfen mit Senfpflanzen

Wie kann die Bionik bei der Rohstoffgewinnung helfen? Ein neues Wissenschaftsbuch verrät es.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Inge Wünnenberg

Gewöhnungsbedürftig ist Ille Gebeshubers vielleicht lockerer Erzählton. Doch das sollte die Lektüre des Buchs "Wo die Maschinen wachsen" nicht beeinträchtigen.

Denn die Wiener Physikerin nutzte ihre Professur an der National University of Malaysia für einen neuen Zugang zur Forschung. Nachdem sich die meisten Geräte in ihrem Labor in Südostasien als veraltet und defekt herausgestellt hatten, entschied sich die Nanotechnologie-Expertin, nach Inspiration im Regenwald zu suchen. Das bescherte ihr neue Ansätze.

Ein Projekt etwa ist die Erforschung und Nachgestaltung der Nanostruktur von Schmetterlingsflügeln, deren Farbe nicht auf Pigmenten, sondern auf ihrer besonderen Oberfläche beruht.

Der Bergbau mit Pflanzen avancierte zum weiteren Schwerpunkt der Physikerin, deren vielfältiges Spektrum beeindruckt. Das reicht von Senfpflanzen, die Gold aus dem Boden aufnehmen, über Bakterien, die Magnete erzeugen, bis hin zu Schwämmen, die Glas herstellen. Gebeshuber sät damit den Samen aus. Die Entwicklung und Ernte von fertigen Produkten überlässt sie anderen.

Ille C. Gebeshuber: "Wo die Maschinen wachsen. Wie Lösungen aus dem Dschungel unser Leben verändern werden". Ecowin Verlag, 240 Seiten, 24 Euro (E-Book 18,99 Euro) (bsc)