Airbus will über die Cloud ins Drohnengeschäft einsteigen

Bislang hat sich Airbus bei Flugdrohnen auf militärische Kunden konzentriert. Nun will der Konzern aber auch mit Unternehmen ins Drohnengeschäft kommen, zunächst mit Cloud-Diensten.

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Xponential-Logo, davor ein weißer Mann im Businessanzug

Dirk Hoke, CEO Airbus Defence and Space

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

"Wie Sie wissen, sind wir heute ein Anbieter militärischer Drohnen", eröffnete Dirk Hoke, CEO von Airbus Defence and Space, am Mittwoch seinen Auftritt auf der Drohnenmesse Xponential in Dallas, "Aber im kommerziellen Bereich haben Sie uns nicht gesehen." Das ändert sich nun, "spät aber doch", wie Hoke eingestand. Tausende Anbieter tummeln sich bereits in verschiedenen Marktsegmenten. Nun gesellt sich ein Schwergewicht hinzu: "Airbus betritt die Arena des unbemannten Fluges und der [damit verbundenen] Dienstleistungen."

Hoke baut darauf, dass internationale Konzerne nach globalen Anbietern suchen, um weltweit standardisierte Leistungen aus einer Hand beziehen können. Eines Tages könnte Airbus selbst Drohnen für kommerzielle Anwendungen verkaufen oder verleasen, oder Trainings, Reparaturen oder Flüge als Dienstleistungen anbieten. Doch jetzt geht es mit cloudbasierten Dienstleistungen los.

Der "Selfie Spot" der Xponential 2017

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Dafür hat Airbus die neue Abteilung Airbus Aerial ins Leben gerufen. Sie baut auf eine von Airbus bereits bisher genutzte Analysesoftware für Satellitenaufnahmen auf. "Wir nutzen Satellitendaten für Dienstleistungen für die Landwirtschaft", berichtete Hoke. Außerdem unterstützt Airbus Katastrophenhelfer mit Informationen. "Wir haben bereits 18.000 Kunden. Morgen kann das auf einfache Weise durch Drohnendienste ergänzt werden", so der deutsche Manager.

Airbus Aerial wird nun Satellitenbilder mit Aufnahmen aus Flugzeugen, von Flugdrohnen, sowie von Pseudosatelliten (in der Stratosphäre fliegende unbemannte Flugkörper) kombinieren und in der Aerial Cloud bereithalten. Dort sollen diese Bilder dann gemeinsam ausgewertet werden. "Das bedeutet nicht, dass [Airbus] alles selbst machen muss", verdeutlichte der Konzernchef. Auch andere Firmen sollen eigene Daten in die Aerial Cloud einbringen und/oder dort als Dienstleister auftreten, wie es etwa bei AWS mit den Landsat-Bildern seit 2015 möglich ist.

Airbus hofft auf die Entwicklung eines wirtschaftlichen "Ökosystems". Auf Endkundenseite sind große Unternehmen aus den Branchen Versicherungen, Landwirtschaft, Energiebranche, Telekommunikation und die öffentliche Hand die primären Zielgruppen Airbus Aerials. (ds)