Windows 10: Ausblick auf das Fall Creators Update

Im Herbst steht das nächste große Update für Windows 10 an. Für das zweite Creators Update verspricht Microsoft eine Anbindung von Android und iOS, Linux-Integration und iOS-App-Entwicklungen sowie eine neue App für Fotos und Videos.

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Build 2017: Ausblick auf das Fall Creators Update für Windows 10

(Bild: Microsoft)

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Am zweiten Tag seiner Entwicklerkonferenz Build in Seattle stellt Microsoft nun die Neuerungen des nächsten großen Updates für Windows 10 vor, das als Fall Creators Update im Herbst erscheinen soll. Wichtigste Neuerung ist die verbesserte Zusammenarbeit von Windows-10-Rechnern mit anderen Mobilgeräten, die unter Android und iOS laufen.

Statt Anwender zum Kauf eines Windows-Smartphones zu drängen, will Microsoft den plattformübergreifenden Datenaustausch verbessern. So sollen Anwender mittels Cortana beim Arbeiten mit Dokumenten, Apps und Webseiten nahtlos weitermachen können, wenn sie zwischen einem Windows-, Android- und iOS-Gerät wechseln.

Windows 10: Vorschau aufs Fall Creators Update (10 Bilder)

(Bild: Microsoft)

Mit Hilfe eines neuen Clipboards sollen sich ebenso problemlos Daten zwischen den Geräten austauschen lassen. Die Zeiten, in denen man sich eine Mail schickt, um Daten vom Desktop aufs Handy zu bekommen, sind vorbei, verspricht Microsoft. Das Clipboard in Windows und Office wird zu diesem Zweck komplett neu entwickelt. Auf Mobilgeräten können Entwickler entsprechende APIs nutzen, um die Daten direkt in ihren Apps einzusetzen. Als Beispiel zeigte Microsoft Swiftkey auf Android, welches einen Text zum Einfügen bereitstellte, der auf Windows 10 auf dem Desktop ausgeschnitten wurde.

Cortana ist in das neue Clipboard integriert und kann Nutzern Inhalte intelligent anbieten.

(Bild: Microsoft)

Außerdem wird die Funktion "One Drive Files on Demand" eingeführt, die Nutzern den Zugriff auf Dateien in der Cloud erlaubt, ohne dass sie diese erst komplett herunterladen zu müssen. Das soll den Zugriff auf große Dateien von mobilen Geräten mit geringem Speicher vereinfachen.

Unter dem Namen "Timeline" soll es Anwendern künftig möglich sein, den Zustand des Rechners auf einen beliebigen Zeitpunkt in der Vergangenheit zurück zu versetzen, um an vergangenen Projekten nahtlos weiter arbeiten zu können. Das soll laut Microsoft komplett Cross-Platform funktionieren.

Windows Timeline in Aktion

(Bild: Microsoft)

Grundlage für die plattformübergreifende Zusammenarbeit ist das neue "Microsoft Fluent Design System", genannt Project Neon. Über die Cloud-Daten-API Microsoft Graph soll es Entwicklern helfen, plattformübergreifende Apps zu entwickeln, die einen fließenden Übergang zwischen den Systemen erlauben (auch bekannt als Project Rome für UWP). Dazu soll im Laufe des Jahres der .NET Standard 2.0 für die UWP (Universal Windows Plattform) fertig werden. Mit dem Xamarin Live Player und Visual Studio sollen Entwickler ihre iOS-Apps künftig auch unter Windows 10 entwickeln und auf einem iPhone testen können. Ein macOS-Rechner mit XCode wird dazu nicht mehr aber immer noch zum Kompilieren der Apps und das Einstellen in den App-Store benötigt.

Aber nicht nur die Zusammenarbeit mit Android und iOS soll verbessert werden, auch Linux bleibt nicht außen vor. So soll Ubuntu künftig über den Windows Store erhältlich sein und sich leichter über das Windows-Subsystem für Linux installieren lassen – zumindest auf Pro- und Enterprise-Versionen von Windows. Darüber lassen sich Linux-Kommandozeilen-Programme unter Windows ausführen. Andere Distributionen wie Suse und Fedora sollen folgen. Microsoft will darüber hinaus das Angebot im Windows Store weiter aufstocken. So sollen unter anderem Spotify, Autodesk Sketchbook sowie das SAP Digital Boardroom im Windows Store verfügbar werden.

Schließlich will Microsoft eine neue Creative App für Fotos und Videos veröffentlichen, die eine einfache Zusammenstellung zu Alben und Video-Storys erlaubt, die sich mit Musik unterlegen und 3D-Objekten verzieren lassen.

Mit Story Remix kann man Effekte einbauen, die dann automatisch in das laufende Video integriert werden.

(Bild: Microsoft)


Die App schneidet Filme neu, basierend auf automatisch bekannten Gesichtern und erlaubt es mittels 3D-Tracking CGI-Effekte einzufügen, die andere Nutzer erstellt haben. Die Funktion "Story Remix" fügt außerdem Musik ein und kann den Schnitt der Videos ändern, wenn der Nutzer die Geschwindigkeit der Musik anpasst. Die automatische Erkennung lachender Gesichter sorgt dafür, interessante Szenen in den Videos aufzuspüren und einzubauen. Die App gibt es mit dem Fall Creators Update kostenlos für Windows 10. (hag)