Vor 20 Jahren: Apple unternimmt einen Ausflug in die Intel-Welt

1997 sollte MacOS Rhapsody auch für x86-Geräte erscheinen – allerdings mit erheblichen Einschränkungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Vor 20 Jahren: Apple unternimmt einen Ausflug in die Intel-Welt

Das Rhapsody Developer Release 2 für Intel.

(Bild: Screenshot via GUIdebook)

Lesezeit: 2 Min.

1997 war von Mac OS X noch nicht die Rede – das kam als erste Beta im Jahr 2000. Stattdessen versuchte sich Apple an einem neuen Betriebssystem namens Mac OS Rhapsody, dem nur ein recht kurzes Leben beschieden war. Interessant daran ist aber, dass es schon 1997 und 1998 für Intel-Plattformen verfügbar gemacht wurde – viele Jahre vor Apples Switch in Richtung x86, der 2005 offiziell begann. Zwar waren die beiden Versionen, Rhapsody Developer Release und Rhapsody Developer Release 2, nur für Entwickler gedacht, doch ließen sie sich neben PowerPC-Maschinen auch auf Intel-Rechnern installieren.

Allerdings waren die Einschränkungen groß, wie Carsten Meyer am 14. Mai 1997 für heise online berichtete:

Auf der zur Zeit stattfindenden Worldwide Developers Conference in San José, Kalifornien (im WWW unter http://wwdc.smgtv.net/mainpage.htm zu verfolgen) kündigte Apple ein "Rhapsody for Intel" an: Basierend auf dem Mach-Kernel und Openstep, mit einem "Yellow Box"-API und dem "Advanced Macintosh User Interface", soll das nächste Macintosh-Betriebssystem auch für Intel-basierte PCs angepaßt werden -- allerdings ohne PowerPC-Emulation und Code-Kompatibilität, d.h. Mac-Applikationen müssen neu kompiliert werden, um auf PCs zu laufen. Metrowerks verspricht jedoch die Unterstützung dieser Plattform durch passende CodeWarrior-Compiler.

Apple-Chef Amelio hatte sich bislanag zwar nicht ablehnend gegenüber einer PC-Version des MacOS gezeigt, ein so offenes Statement wie hier stand aber noch aus.

Der Rhapsody-Intel-Spuk wurde mit tatkräftiger Unterstützung des zurückgekehrten Steve Jobs alsbald beendet. Rhapsody Premier, das erste Nicht-mehr-Developer-Release 1998, kam nur noch mit PowerPC-Support. Mac OS X Server 1.0, in das Rhapsody umbenannt wurde, ebenso. Im Oktober 2000 erschien dann die letzte Rhapsody-Variante, ebenfalls als Server-Betriebssystem. Die unaufhaltsame Mac-OS-X-Geschichte hatte begonnen. Heute kennen wir das Betriebssystem (wieder) unter dem Namen macOS.

Die Meldung zur Intel-Version von Rhapsody ist natürlich auch noch auf dem heise-online-Server zu finden – wenn auch nicht kommentierbar:

(bsc)