Resi, der Nachrichtenroboter

Mit einem neuen Smartphone-Bot soll man schnell aktuell informiert sein. Ich habe ihn ausprobiert – und war etwas enttäuscht.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Inge Wünnenberg

Chatbots gelten als das nächste große Ding auf dem Handy. Dabei unterhält sich der Nutzer mit dem Bot, stellt kurze Fragen, erhält knappe Antworten.

Einen Vorgeschmack darauf, was auf dem Nachrichtensektor möglich wäre, bietet "Resi". Die App des Journalisten Martin Hoffmann, zuvor Social-Media-Chef bei WeltN24, bereitet die Nachrichten des Tages auf.

Nach dem Starten fragt der Dienst alsbald: "Interessierst du dich zum Beispiel dafür, was Donald Trump in Amerika macht?" Bei der Antwort hat der Anwender allerdings nur die Wahl, per Button sein Interesse zu bekunden oder eben zu verneinen. Ein echter Dialog kann sich bei diesem Konzept auf keinen Fall entspannen.

Über das Durcheinander in der Trump-Administration, in dessen Zusammenhang der Nationale Sicherheitsberater Michael Flynn seinen Stuhl räumen musste, serviert Resi häppchenweise eher oberflächliche Informationen. So erwähnt sie in einer kurzen Message den Nationalen Sicherheitsberater, ohne seinen Namen zu nennen.

Nur der hartnäckige Nutzer, der sich durch alle Infoschnipsel hindurcharbeitet, erhält am Ende einen Link – und kann nun informative Hintergrundartikel zur Flynn-Affäre aus der "Süddeutschen Zeitung" lesen. Zum ebenfalls heiklen Thema Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser wird auf einen Bericht der "Tagesschau"-Webseite verlinkt.

Doch dafür benötigen User in der Regel keine gesonderte App wie Resi. An diese Informationen können sie ohne Umweg wesentlich leichter herankommen. Zumal sich Resis Angebot bei einem ersten Besuch auf eine Handvoll Themen beschränkt. (bsc)