Chatten macht doch nicht einsam
Eine aktuelle Schweizer Studie räumt mit dem Vorurteil auf, das häufige Verweilen in Chatrooms führe zu sozialer Vereinsamung.
Eine Fallstudie mit dem Titel "Die Sozialwelt des Internet" unter der Projektleitung der Mainzer Soziologieprofessorin Dr. Bettina Heintz kommt zu dem Ergebnis, dass "Online-Beziehungen nicht die persönlichen Beziehungen verdrängen, sondern sie ergänzen".
Untersucht wurden ausschließlich Schweizer Plauderecken wie etwa jene des öffentlich-rechtlichen Fernsehens SFDRS.ch. Das Durchschnittsalter der Chatter beträgt 24 Jahre; mehrheitlich sind es männliche Singles, die noch bei ihren Eltern wohnen. Vom Ausbildungsstand her steht die Hälfte in einer Mittelschul- oder Universitätsausbildung. Pro Tag verbringen die Befragten im Durchschnitt mehr als zweieinhalb Stunden im Internet. Dieses Profil nähert sich deutlich dem Prototypen des "Nerd"; doch zugleich gaben die Befragten an, auch außerhalb der Chatrooms ein reges Sozialleben zu führen.
Mehr in Telepolis: Chatten als sozialer Integrationsfaktor (Nick LĂĽthi) (ame)