Facebook verschärft Maßnahmen gegen Clickbait

Sie werden nicht glauben, wie Facebook gegen Clickbait vorgehen will! – Solche reißerischen Überschriften frustrieren viele Nutzer, weshalb Facebook jetzt neue Maßnahmen gegen Clickbait einführt.

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(Bild: dpa, Tobias Hase)

Lesezeit: 2 Min.

"Was dann passierte, wirst du nicht glauben": Das Internet ist voll von reißerischen Clickbait-Überschriften. Sie sollen die Aufmerksamkeit der Leser erhaschen und sie schnell zum Klick animieren. Doch oft enthalten die Artikel nur heiße Luft und haben keinen Nachrichtenwert.

Weil das die Nutzer frustriert, verstärkt Facebook abermals den Kampf gegen Clickbait. So will das Netzwerk künftig Facebook-Einträge auch individuell auswerten; zusätzlich betrachtet Facebook die gesamte Facebook-Seite sowie die Domain, zu der die geposteten URLs führen. Man wolle so präziser Clickbait erkennen. Facebook wertet dazu Überschriften auch dahingehend aus, ob sie wichtige Informationen vorenthalten oder diese übertrieben darstellen. Ein Beispiel: "Krass! Als sie unter das Sofakissen schaute, sah sie DAS ..." Die Überschrift verschweigt, dass unter dem Kissen nur die vermisste Fernbedienung lag.

Ein Facebook-Team habe tausende Überschriften analysiert und bestimmte Formulierungen identifiziert, die typisch für Clickbait sind, erklären die Entwickler im Facebook-Blog. Derzeit funktioniert die Clickbait-Erkennung nur bei englischsprachigen Inhalten. Facebook beginnt nun aber auch mit Tests in "zusätzlichen Sprachen".

Stuft Facebook einen Eintrag als Clickbait ein, erscheint dieser weiter unten im Nachrichtenstrom, wird also weiterhin angezeigt. Betreiber von Facebook-Seiten, die auf Clickbait setzten, müssen mit einem Verlust ihrer Reichweite rechnen, warnt Facebook. Wie man es richtig macht, zeigt das Netzwerk in seinen Best Practices.

Facebook kämpft schon länger gegen Clickbait: Regelmäßig stellt das Unternehmen neue Strategien vor, inhaltsleere Artikel zu erkennen und abzuwerten. Im Sommer 2014 etwa kündigte Facebook an, die Lesezeit zu analysieren, um uninteressante Links zu erkennen. Klickt ein Nutzer auf einen Post und kehrt schnell wieder in den Nachrichtenstrom zurück, war der Inhalt wohl irrelevant. Vor einem Jahr erklärte Facebook, dass die Verweildauer der Leser bei News-Beiträgen einen größeren Einfluss auf das Ranking innerhalb des Newsfeeds haben würde. Von all den Maßnahmen sollen Anbieter mit seriösen und qualitativ hochwertigen Inhalten profitieren, verspricht Facebook.

Erst vor kurzem hatte das Unternehmen angekündigt, "minderwertigen Content" mit künstlicher Intelligenz zu erkennen und auszusortieren. Damit gemeint sind Links zu "störenden, schockierenden oder schädlichen" Inhalten. Das Update des Algorithmus' soll auch helfen, verlinkte Fake News auszusortieren. (dbe)