Amazon Web Services baut Rechenzentrum in Frankfurt aus

Mit dem Ausbau des Rechenzentrums in Frankfurt am Main baut Amazon Web Services sein Angebot an Cloud-Dienstleistungen auf deutschem Boden aus. Die Nachfrage durch deutsche Firmen wächst.

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De-CIX - Racks im Rechenzentrum

In Frankfurt steht der Internetknotenpunkt De-CIX, in direkter Nähe baut Amazon sein drittes Rechenzentrum für Amazon Web Services.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Cloud-Dienst Amazon Web Services will sein Angebot in Deutschland ausbauen und plant dafür den Ausbau seines Rechenzentrums im Raum Frankfurt am Main. Dort könnten ab Mitte des Jahres die Kunden ihre Daten sicher innerhalb Deutschlands speichern und nutzen, kündigte Glenn Gore, Chef-Architekt des Unternehmens, am Donnerstag in Berlin an. Es handele sich um eine "große Investition", konkrete Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Der Cloud-Anbieter betreibt bereits zwei "Availability Zones" in Frankfurt, jetzt kommt eine dritte dazu.

Es gebe einen stark wachsenden Bedarf an Cloud-Angeboten bei den Kunden in Deutschland, sagte Gore der dpa. Hierzulande seien die Unternehmen bei Systemen für das Internet der Dinge oder vernetzten Autos besonders stark. "Deutschland ist gut aufgestellt, um in diesen Techniken eine Führungsposition einzunehmen."

Auf Datensicherheit lege das Unternehmen besonderen Wert, betonte Gore. Die Kunden hätten jederzeit die volle Kontrolle und könnten ihre Datenbestände standardmäßig verschlüsseln. "Wir rühren die Daten unserer Kunden nicht an, sie gehen, wenn gewünscht, auch nicht aus Frankfurt raus." Anders als Microsoft, das gemeinsam mit der Deutschen Telekom ein Treuhändermodell für eine sichere Cloud anbietet, werde AWS den Betrieb der Zentren jedoch nicht aus der Hand geben.

In Deutschland hat Amazon Web Services laut Gore zehntausende aktive Kunden. Neben der Deutschen Bahn oder Siemens nutzten auch viele Start-ups und Firmen wie MyTaxi, Zalando oder Airbnb die Dienste des Unternehmens. 25 Terabyte an Daten werden in den AWS-Zentren pro Sekunde bewegt. Die Tochter des weltgrößten Online-Versandhändlers Amazon zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Cloud-Diensten. Die Sparte ist für den Konzern auch ein lukratives Geschäftsfeld: Im vergangenen Quartal steigerte sie der Umsatz um 43 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Dollar und warf einen operativen Gewinn von 890 Millionen Dollar ab.

[Update 19.05. 11:47] Amazon Web Services plant lediglich den Ausbau des Rechenzentrums und die Einrichtung einer weiteren Verfügbarkeitsgruppe. Anderslautende Berichte wurden korrigiert. (jam)