Klage wegen Elektrosmog gegen Mobilfunkkonzerne
In den USA wurden Sammelklagen gegen Telekom-Konzerne mit dem Vorwurf eingereicht, wissentlich Gesundheitsschäden bei Mobilfunkkunden in Kauf genommen zu haben.
Am gestrigen Donnerstag wurde an den US-Gerichten in Baltimore, Philadelphia und New York Sammelklagen gegen einige der führenden Telekom-Konzerne eingereicht. Darin wird den Firmen vorgeworfen, wissentlich gesundheitsschädliche Technologie produziert und in Umlauf gebracht zu haben. Unter den 25 beschuldigten Firmen befinden sich unter anderem die Mobilfunk-Provider Verizon Wireless, Sprint PCS und Nextel. Aber auch die Handy-Hersteller Motorola, Nokia und Ericsson sind unter den Beklagten.
Der Vertreter der Kläger ist niemand anderes als der Anwalt Peter G. Angelos aus Baltimore, der von sich reden machte, als er erfolgreich Amerikas Tabakkonzerne auf 4,2 Milliarden US-Dollar Schadenersatz verklagte. Der Anwalt möchte in den Verfahren, die er bereits vor einiger Zeit ankündigte, Beweise dafür erbringen, dass die von den Firmen vertriebenen Headsets und Handys Elektrosmog auslösen und deshalb eine gesundheitsschädliche Wirkung auf Gehirn und Nerven haben, ja sogar Krebs auslösen können. In einem weiteren Fall vertritt Angelos auch einen Neurologen, der durch den Elektrosmog seines Headsets einen Hirntumor bekommen haben soll.
Die beklagten Firmen ihrerseits reagierten in der Zwischenzeit gelassen auf die Vorwürfe. Norman Sandler, Direktor bei Motorola, meinte gegenüber der Washington Post, dass bisher noch niemand glaubhaft eine Schädigung der Gesundheit durch Handys wissenschaftlich nachweisen konnte. Nancy Stark, Sprecherin von Verizon, pflichtete mit den Worten bei: "Bisher konnte nicht ein einziger Beweis dafür erbracht werden, dass die Benutzung von Handys sich in irgendeiner Form auf die menschliche Gesundheit auswirkt." (dal)