Dehnbare Display-Haut

Samsung zeigt auf der DisplayWeek ein organisches Display mit elastischen Eigenschaften. Damit werden gänzlich neue Gerätedesigns denkbar, die über das lange angekündigte faltbare Display hinausgehen.

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Leuchtende Display-Haut

Elastisch wie Gummi: Samsungs dehnbares OLED

Lesezeit: 2 Min.

Endlich mal ein Display, das die Bezeichnung "flexibel" wirklich verdient: Das 9-zöllige OLED, das Samsung auf der Displaykonferenz in Los Angeles präsentiert, gibt mechanischem Druck elastisch nach – wie eine Gummihaut. In der Demo hat Samsung das Display über eine Fläche gespannt und pustet von unten Luft darauf. Der auf dem "Dynamic Stretchable AMOLED Display" angezeigte Berggipfel wächst daraufhin aus der planen Bildfläche heraus. Aber nur ein klein wenig: Die reversible Dehnung beträgt derzeit maximal +/- 1,2 Zentimeter.

Samsung machts spannend: Schlange stehen für das erste dehnbare OLED

(Bild: Ulrike Kuhlmann)

Die Demo erinnerte an 3D-Landkarten zum Ertasten. Als Anwendungsbereiche sind haptische Anzeigen denkbar, aber auch beliebig geformte und formbare Schirme für komplett neue Gerätedesigns, die über das lange angekündigte faltbare Display hinausgehen.

Statisch – also einmalig – lässt sich die leuchtende Gummihaut laut Samsung um 12 cm in der einen und 46 cm in der anderen Richtung strecken. Das OLED ist mit einer Touch-Oberfläche versehen, was sich für weitere Effekte nutzen lässt: Beim Antippen eines gewölbten Aquariums schlägt das Wasser darin Wellen – natürlich rein virtuell im angezeigten Bild.

Das dehnbare OLED darf man auf der DisplayWeek nur im dunklen Showroom begutachten.

(Bild: Ulrike Kuhlmann)

Leider hat Samsung das dehnbare OLED an seinem Stand auf der DisplayWeek in einem stark abgedunkelten Raum versteckt. Den Dehnungsprozess durfen die Besucher nur durch Sehschlitze beobachten.

Im gleichen abgedunkelten Raum präsentierte das Unternehmen auch ein ultrahochauflösendes 4K-LCD mit knapp zwei Zoll Diagonale – es hat stolze 2250 dpi Auflösung. Das transmissive Display ist für VR-und AR-Brillen gedacht, jedes Pixel misst nur 11,3 Mikrometer. Mit derart fein auflösenden Displays könnte das derzeit noch bei VR-Brillen sichtbare Pixelraster bald der Vergangenheit angehören. Samsung stellte auch ein 3,5-zölliges OLED mit etwas größeren Pixeln vor, diesmal kein reines Labormuster. Mit 858 dpi löst der für VR-Anwendungen gedachte Schirm aber immer noch sehr fein auf.

An einem weiteren OLED feiert auch Samsung die Wiederauferstehung der 3D-Displays. (uk)