3D lebt: Autostereoskopische Bildschirme auf der DisplayWeek

Wer gedacht hat, 3D ist tot, wird in Los Angeles eines Besseren belehrt: Branchengrößen wie Samsung und Newcomer wie Leia präsentieren Displays für die dreidimensionale Darstellung.

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3D lebt: Bildschirme für dreidimensionale Bilder auf der DisplayWeek
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Auf dem Treffen der Display-Gemeinde in Los Angeles findet man allerhand 3D-Displays – zum Glück solche die man ohne Brille betrachten kann. Einige der sogenannten autostereoskopischen Schirme nutzen die aus der Fotografie bekannte Lichtfeldtechnik, andere setzen auf Parallaxe durch Linsenraster -- beides keine brandneuen Techniken.

Samsung nennt sein 3D-Display beispielsweise holografisch und spricht auf Nachfrage auch von Lichtfeld. Tatsächlich handelt es sich um ein OLED aus dem Galaxy S6, das mit einem Mikrolinsenraster versehen wurde. Die Linsen streuen das Licht in jedem Pixel gezielt in verschiedene Richtungen. Hierdurch entstehen für den Betrachter laut Samsung 26 Ansichten in einem Blickbereich von 30 Grad (+/- 15 Grad zur Senkrechten). In einem stark abgedunkelten Showroom kann man das Display derzeit bewundern: Der 3D-Effekt ist gut zu sehen, bewegt man allerdings den Kopf, springt die Darstellung zum nächsten Blickbereich – übergangslos ist das also nicht.

3D-Displays auf drer DisplayWeek 2017 (4 Bilder)

Der japanische DIsplayspezialist JDI nutzt ein 8K-Panel als vermeintliches 3D-Lichtfeld-Display.
(Bild: Ulrike Kuhlmann)

Deutlich größer ist der Blickbereich beim Prototypen von Japan Display Inc. JDI nutzt ein 17-zölliges 8K-Display und erreicht nach eigenen Angaben ein Blickfeld von 130 Grad. Man kann sich weit vor dem Display bewegen, ohne dass die Ansicht überspringt. Der 3D-Effekt scheint eher gering, anders als bei der Samsung-Demo schweben die 3D-Objekte mehr im als vor dem Schirm.

Eleganter hat die Firma Leia die autostereoskopische Darstellung am LCD gelöst: Sie setzt auf ein zusätzliches Backlight und kann dadurch verlustfrei zwischen 2D und 3D umschalten. Bei den Lösungen mit Mikrolinsenraster ist das Raster üblicherweise störend im Bild zu sehen, sobald man das Display nicht als 3D-, sondern als ganz normales 2D-Display nutzen möchte. Bei Leia gibt es in der 2D-Sicht dagegen keinerlei Raster.

Beim Glashersteller Asahi Glas werden die Besucher von einer ganz anderen 3D-Variante empfangen: Die KI-Figur Shoko Asahina begrüßt jeden mit einem freundlichem Winken und einem warmen Hello. Weil Asahina die Position des jeweiligen Gegenüber im Raum per Kinect-Sensor und Kamera erkennt, kann sie den umherlaufenden Besuchern mit Blicken und Körperdrehungen folgen. Ihr Bild wird per Rückprojektion auf eine Art gläserne Lichtfasssäule geworfen – hier kommt Asahi ins Spiel: Das gebogene Glas hat eine Transmission von 65 Prozent und streut das Licht mit weniger als 20 Prozent, wodurch ein recht scharfes Bild quasi im Raum zu schweben scheint. (uk)