Dave Farley: Taking Back "Software Engineering"

Der ingenieurwissenschaftliche Ansatz, iterative, empirische und praktische Wissenschaften auf Probleme des täglichen Lebens anzuwenden, sollte auch in der Softwareentwicklung Bestand haben. Sie nur als Handwerk zu sehen, findet Dave Farley unbefriedigend.

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Von
  • Julia Schmidt

Der Begriff "Software Engineering" hat laut Continuous-Delivery-Experte Dave Farley über die Jahre einen schlechten Ruf bekommen und muss in letzter Zeit häufig der "Software Craftsmanship", also der Handwerkskunst, weichen. Im Softwarekontext impliziert Engineering häufig großen Aufwand vorab und mathematische Modelle, statt "einfach" funktionierendem Code. Das liegt laut Farley allerdings mehr an der allgemeinen Interpretation des Worts Engineering, als an der ingenieursmäßigen Herangehensweise an sich.

In den letzten Jahren hat sich mehr und mehr herausgestellt, was in der Softwareentwicklung funktioniert und was eher nicht. Nicht jedes Unternehmen setzt auf Continuous Delivery, allerdings sehen es viele als Stand der Technik an. Das liegt unter anderem daran, dass sich CD Problemen der Softwareentwicklung mit einem iterativen, praxisbezogenen, empirischen und vielleicht sogar wissenschaftlichen Ansatz nähert. Ist es deshalb eine Form des Software Engineering?

Zwar ist Software nicht mit dem Bauen von Brücken oder der Entwicklung von Flugzeugen zu vergleichen, gleiches gilt aber auch für die Chemie und Elektrotechnik, die ebenfalls als Ingenieursdisziplinen gelten können. Dave Farley ruft in seiner Keynote auf der Continuous Lifecycle London 2017 dazu auf, den Begriff des Software Engineering zu retten und sich zu überlegen, was "Engineering" wirklich bedeutet.

hat sich in über 30 Jahren einen Namen in der Softwareentwicklung gemacht, vor allem in den Bereichen Continuous Delivery und DevOps. Er ist Co-Autor des wichtigsten Buches zum Thema "Continuous Delivery", häufig Referent auf Konferenzen, Blogger und einer der Autoren des Reactive Manifesto. (jul)