NASA: Jupitersonde Juno findet riesige Stürme und immenses Magnetfeld

Seit fast einem Jahr kreist die NASA-Sonde Juno um den Jupiter und sendet den Wissenschaftlern immer mehr Daten. Die zeigen eine komplexe Welt, umfassen aber auch jede Menge beeindruckender Bildes des Gasriesen.

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NASA: Jupitersonde Juno findet riesige Stürme und immenses Magnetfeld

Riesge Stürme am Südpol des Jupiter

(Bild: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/Betsy Asher Hall/Gervasio Robles)

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Die NASA-Sonde Juno erlebt den Gasplaneten Jupiter als komplexe Welt mit Stürmen, in die unsere Erde hineinpassen würden und einem Magnetfeld, das noch stärker ist als angenommen. Das teilte die US-Weltraumagentur mit und veröffentlichte dazu neue eindrucksvolle Bilder des gigantischen Planeten, die Juno während ihrer bislang fünf Umläufe mit angeschalteten Instrumenten aufgenommen hat. Sie zeigen einen aufgewirbelten Südpol, der sich deutlich vom Nordpol unterscheidet. Worin diese Unterschiede begründet liegen und ob sie temporär oder dauerhaft sind, wissen die Forscher demnach nicht.

Schon vor der Mission sei außerdem bekannt gewesen, dass der Jupiter das intensivste Magnetfeld des Sonnensystems hatte, aber der genaue Wert ist offenbar noch größer, als bislang ermittelt. Außerdem sei es deutlich unregelmäßiger geformt, als bisherige Modelle nahegelegt hätten. Messungen der Sonde legen demnach eine magnetische Flussdichte von fast 7800 Gauß nahe – das Erdmagnetfeld kommt dagegen am Kern auf 25 Gauß. Wo genau dieses Magnetfeld erzeugt wird, ist noch unklar. Aber die ungleiche Stärke lege nahe, dass es näher zur Oberfläche erzeugt wird. Mit jedem Vorbeiflug komme man einer Antwort näher, schreibt die NASA.

Jupiter-Sonde Juno und Ganymed (27 Bilder)

Am 7. Juni 2021 trifft das erste Bild vom Jupter-Mond Ganymed ein, aufgenommen mit einem Grünfilter.
(Bild: NASA)

Juno war im August 2011 zu ihrer Reise aufgebrochen und umkreist Jupiter seit dem Sommer 2016. Insgesamt sind mehrere Dutzende Umkreisungen geplant, die der Sonde wohl auch angesichts der großen Strahlung stark zusetzen. Von der rund eine Milliarde Euro teuren Mission erhoffen sich die Forscher nicht nur neue Erkenntnisse über den Gasriesen und seinen Aufbau, sondern auch über die Entstehung unseres Sonnensystems insgesamt. Im Juli steht nun ein ganz besonderer Teil der Mission bevor: Am 11. Juli wird die Sonde erneut nah am Jupiter vorbeifliegen und zwar diesmal direkt über eine der bekanntesten Strukturen des Sonnensystems – den Großen Roten Fleck. (mho)