Studie: Zu viel Smartphone-Nutzung kann Kinder krank machen

Smartphones haben nichts in Kinderhänden verloren, warnt die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler. Laut einer neuen Studie kann zuviel Nutzung digitaler Medien bei ihnen zu Entwicklungsstörungen führen.

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Kinder am iPad

Ein Mädchen und ein Junge spielen im Apple Store in Berlin an iPads.

(Bild: dpa, Britta Pedersen/Archiv- und Symbolbild)

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Tägliche Tablet- und Smartphonenutzung kann bei Kindern verstärkt zu Problemen wie Konzentrationsschwäche, Sprachlern-Störungen oder Hyperaktivität führen. Das geht aus einer von der Bundesregierung geförderten Studie hervor, bei der mehr als 5500 Kinder und Eltern zum Thema befragt wurden. So sei das Risiko von Konzentrationsstörungen bei täglichem Smartphonegebrauch von mehr als einer halben Stunde bei 8- bis 13-Jährigen sechs Mal höher als üblich. Wenn der Medienkonsum bei Kind oder Eltern auffallend hoch sei, stellten Kinder- und Jugendärzte weit überdurchschnittlich entsprechende Auffälligkeiten fest.

Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) mahnte Eltern, mehr auf die Mediennutzung ihrer Kinder zu achten: "Kleinkinder brauchen kein Smartphone. Sie müssen erst einmal lernen, mit beiden Beinen sicher im realen Leben zu stehen.“ Experten gingen von etwa 600.000 Internetabhängigen und 2,5 Millionen problematischen Internetnutzern in Deutschland aus. Uwe Büsching vom Vorstand des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte sagte, Kinder sollten nicht vor dem 12. Geburtstag ein Smartphone bekommen.

Den Ergebnissen der Studie nach scheint der Griff zum Smartphone auch bei Kleinkindern verbreitet zu sein – 70 Prozent der Kinder im Kita-Alter nutzten demnach täglich mehr als eine halbe Stunde lang das Mobilgerät ihrer Eltern. Weiteres Studienergebnis ist laut Bericht der Passauer Neuen Presse, dass 2- bis 13-jährige bereits nach mehr als einer Stunde Nutzung digitaler Medien Zeichen von motorischer Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche zeigten. Bei Babys und Kleinkindern bis zu einem Jahr könne es ferner zu Fütter- und Einschlafstörungen kommen, wenn die Mutter während der Säuglingsbetreuung digitale Medien nutzt. Ein nennenswerter Teil der befragten Jugendlichen habe auch angegeben, die eigene Internetnutzung nur schwer kontrollieren zu können. (mit Material der dpa) / (axk)