Polizei-Razzien bei belgischen Napster-Usern

Die Brüsseler Staatsanwaltschaft hat auf Betreiben der belgischen Musikindustrie am gestrigen Donnerstag Razzien bei Napster-Usern durchführen lassen.

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Von
  • Klaus Peeck

Die Brüsseler Staatsanwaltschaft hat nach Berichten von Nachrichtenagenturen am gestrigen Donnerstag Polizei-Razzien bei Napster-Usern durchführen lassen, um nach Beweisen für Verstöße gegen das Urheberrecht zu suchen. Diese Aktion stellt den bisherigen Endpunkt einer Serie von Razzien dar, die nach Beschwerden der Musikindustrie seit Dezember bei belgischen Usern von Musik-sharing-Webseiten vorgenommen und nun erstmals auch auf Napster-User ausgedehnt wurden.

Die Razzia-Aktionen richteten sich nach Aussagen von Marcel Heymans, Direktor des belgischen Büros der International Federation of the Phonographic Industry, derzeit nur gegen Napster-User und Nutzer der (derzeit gesperrten) Mp3blast.com-Seite, die "eindeutig gewarnt worden waren, ihr Tun aber fortgesetzt hatten". Allerdings verfüge seine Organisation angeblich über "tracking equipment", mit dessen Hilfe sie Tausende von Copyright-Verletzern aufspüren könne.

Die ergriffenen Maßnahmen stehen möglicherweise im Widerspruch zu der am Mittwoch vom Europaparlament getroffenen Entscheidung, nach der Internet-Nutzer in der Europäischen Union künftig Songs und Texte für den Privatgebrauch straflos aus dem Internet herunterladen können sollen. (klp)