WebAssembly hat gewonnen – Google verabschiedet sich von PNaCL

Googles plattformübergreifende C/C++-Brücke für besonders ressourcenhungrige Anwendungen im Browser wird nächstes Jahr aus Chrome entfernt. WebAssembly, der Alternative der Mozilla Foundation, werden langfristig die größeren Chancen eingeräumt.

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WebAssemby hat gewonnen – Google verabschiedet sich von PNaCL
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Google verabschiedet sich vom Portable Native Client (PNaCl). Diese Art "Java Virtual Machine für den Browser" war erstmals 2011 in Chrome 14 vorgestellt worden. Ende 2013, und zwar mit Chrome 31 hatte der Internetriese die Technik als alltagstauglich bezeichnet.

PNaCl ist eine plattformübergreifende C/C++-Brücke, mit der Entwickler Programme erstellen können, die der Web-Browser auf allen von ihm unterstützten Betriebssystemen ohne Änderung ausführt – ganz ohne Plug-ins. Gedacht ist PNaCl für besonders ressourcenhungrige Anwendungen, etwa Spiele.

Der Portable Native Client ist aber nicht so plattformunabhängig, wie es sich das hinter der Technik stehende Chromium-Projekt erhofft hatte. Einen besseren Ansatz stellt hier mittlerweile das von der Mozilla Foundation entwickelte WebAssembly (wasm) dar. Das Binärformat zur clientseitigen Browserprogrammierung soll JavaScript nicht ersetzen, sondern vor allem dort ergänzen, wo Performance im Mittelpunkt steht. WebAssembly mache langfristig gesehen PNaCl überflüssig, weswegen PNaCl in der ersten Hälfte des kommenden Jahres aus dem Chrome-Browser entfernt werde, schreiben die Chromium-Entwickler in ihrer Ankündigung. Das gilt aber offensichtlich nicht für Chrome Apps und Erweiterungen.

Als weitere Begründungen für die Verabschiedung werden ein besseres Ökosystem, eine geringe Verbreitung von Portable Native Client nutzenden Anwendungen, was die Beseitigung befeure, und die Tatsache, dass Spiele-Engines wie Unreal und Unity bereits WebAssembly und Techniken wie WebGL 2 nutzende Spiele im Browser ausführen können. Da die Migration von PNaCl zu wasm eine Herausforderung stellen könne, hat Google eine Reihe von Empfehlungen für bestehende PNaCl-Implementierungen vorbereitet, um auf die Webplattform zu migrieren. Außerdem wird auf die Roadmap der WebAssembly-Features hingewiesen.

Chrome und Firefox bieten bereits eine ausgereifte WebAssembly-Unterstützung, bei Edge und Safari hat der Support zumindest schon Preview-Status. (ane)