Österreich kontert Hassrede mit Kursen für Zivilcourage und Selbstverteidigung

Mit Kursangeboten will Österreichs Regierung dem Hass im Netz entgegentreten. "Digitale Messenger" sollen Zivilcourage üben, Mädchen sich selbst zu schützen lernen.

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Gebäude mit Fahnen Österreichs und der EU

Das Bundeskanzleramt zu Wien

(Bild: Martin Furtschegger CC BY 3.0)

Lesezeit: 1 Min.

Staatssekretärin im Bundeskanzleramt Muna Duzdar (SPÖ)

(Bild: BKA/Christopher Dunker)

Couragierte Österreicher sollen darin gestärkt werden, den Hass im Netz zu bekämpfen. Daher plant das Bundeskanzleramt des Landes einschlägige Lehrgänge. Das hat die für Digitalisierung zuständige Staatssekretärin Muna Duzdar am Freitag mitgeteilt.

Zu diesen Kursen wird sich jedermann anmelden können. Erfolgreiche Teilnahme wird mit dem Zertifikat "Digitaler Zivilcourage Messenger des Bundeskanzleramts" belohnt. Zudem wird es Selbstverteidigungskurse speziell für Mädchen und junge Frauen geben.

Der Messenger-Kurs besteht aus drei Modulen, die jeweils in Präsenz und nur auf Deutsch angeboten werden. Zu Beginn heißt es "Zivilcourage lernen!". Dabei soll vermittelt werden, was Zivilcourage ist, wie man online couragiert handelt, sowie wie man sich gegen Hasspostings wehren und anderen dabei helfen kann.

Das zweite Modul steht unter dem Titel "Gegenrede formulieren!". Dabei geht es um die Entkräftung falscher Behauptungen und deren Widerlegung mit Fakten, gute Argumentation gegen Hass, und wie man ein "wertschätzendes und positives Diskussionsklima in Onlineforen" schafft. Der abschließende Teil ist der Entlarvung sogenannter Fake News gewidmet.

Die Selbstverteidigungskurse für Mädchen und junge Frauen werden ähnlich aufgebaut sein. Diese Schulungen sind aber kürzer, sodass sie an einem Tag absolviert werden können. Beide Kursarten sollen noch im Sommer abgehalten werden. (ds)