Oculus-Gründer entwickelt nun Grenzüberwachungstechnologie

Palmer Luckeys neue Firma entwickelt eine neue Technik, die das bei selbstfahrenden Autos eingesetzte LiDAR zur Überwachung von Landesgrenzen oder Militärstützpunkten nutzt.

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Oculus-Gründer entwickelt nun Grenzüberwachungstechnologie

Palmer Luckey im Gespräch mit c't

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Es ist etwas mehr als zwei Monate her, dass Oculus-Gründer Palmer Freeman Luckey Facebook verlassen hat. Nun offenbart sich, was die einstige Galionsfigur der Virtual-Reality-Szene als Nächstes vorhat. Die New York Times berichtet, dass seine neueste Unternehmung die LiDAR-Technik (Light Detection and Ranging) zur Überwachung von Landesgrenzen oder Militärstützpunkten verwenden werde. LiDAR sind Laser-Radare, mit denen derzeit vor allem selbstfahrende Autos ihre Umgebung abtasten.

Luckeys neue Entwicklung wäre wohl einsetzbar, um Bedrohungen wie Drohnen zu erkennen, Objekte wie Vögel oder andere Wildtiere sollen aber ignoriert werden. Die Technik wird auch als Alternative zu großflächigen Grenzmauern vorgeschlagen, die US-Präsident Donald Trump zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko bauen wollte.

Der US-amerikanische Investor und zugleich Trumps technischer Berater Peter Thiel will – so die New York Times – Luckeys neue Firma finanziell unterstützen. Über andere Geldgeber ist derzeit noch nichts bekannt. Wohl aber, dass das in Südkalifornien beheimatete Unternehmen schon einige Leute eingestellt hat, darunter den ehemaligen Oculus-Mitarbeiter Christopher Dycus.

Palmer Luckey hatte 2012 den ersten Prototypen der VR-Brille Oculus Rift vorgestellt. Im März 2014 übernahm Facebook das Unternehmen und damit die vielversprechende VR-Technik für 2 Milliarden US-Dollar. Im September 2016 wurde bekannt, dass Luckey heimlich eine Gruppe zur Verbreitung von Internet-Memes zur Unterstützung des späteren US-Präsidenten Trump förderte. Die Finanzierung der Netz-Trolle wurde zum Eklat und brach Luckey das Genick: Der 24-Jährige, der lange als Gallionsfigur der VR-Bewegung gesehen worden war, tauchte fast völlig ab. Weder bei der firmeneigenen Entwickler-Konferenz OC3 noch auf der Technik-Messe CES war Luckey vertreten.

Lange war unklar, ob Luckey überhaupt noch für Facebook tätig ist. Die Fäden schienen mittlerweile andere in der Hand zu haben. Im Januar präsentierte Facebook den ehemaligen Google-Manager Hugo Barra als neuen Chef der VR-Sparte. Palmer Luckey wurde bei der Ankündigung gar nicht mehr erwähnt. (ane)