Indien: Selbst entwickelte Rakete bewältigt Rekordstart
Zum ersten Mal hat Indien mit einer vollständig selbst entwickelten Rakete einen 3-Tonnen-Satelliten in eine geostationäre Umlaufbahn gebracht. Für ähnliche große Nutzlasten war das Land bislang auf russische Technik oder europäische Raketen angewiesen.
Reibungsloser Start
(Bild: ISRO)
Die indische Weltraumagentur ISRO hat am Montag erfolgreich den mehr als 3,1 Tonnen schweren Satelliten GSAT-19 mit einer vollständig selbst entwickelten Rakete in einen geostationären Orbit befördert. Damit schließt die Indian Space Research Organisation weiter zu etablierten Raumfahrtnationen auf. Die GSLV MkIII-D1 ist die bislang leistungsstärkste Rakete aus Indien und soll künftig bis zu 4 Tonnen Nutzlast in einen geostationären Orbit befördern können. Bislang war die ISRO dafür auf europäische Ariane-Raketen angewiesen. Laut der indischen Zeitung The Hindu soll der nun gestartete Kommunikationssatellit in wenigen Wochen einsatzbereit sein.
Raketen des Typs GSLV (Geosynchronous Satellite Launch Vehicle) haben bereits seit Jahren Satelliten mit einer Masse von teilweise mehr als 2 Tonnen in geostationäre Obrits befördert – wenn auch mit einer durchwachsenen Erfolgsquote. Die kryogene Oberstufe stammte dabei aber jeweils aus russischer Produktion, eine eigene wurde über Jahre hinweg entwickelt und jetzt zum ersten Mal erfolgreich für einen kommerziellen Start eingesetzt. Die GSLV MkIII-D1 soll nun weiter getestet werden und es Indien künftig ermöglichen, im lukrativen Markt der Satellitenstarts bestehen zu können. Sie könnte künftig sogar die Grundlage für ein bemanntes Weltraumprogramm bilden.
Start der GSLV-Mk III-D1 (9 Bilder)

(Bild: ISRO)
(mho)