macOS: Apple will 32-Bit-Software auslaufen lassen

High Sierra wird Apples letztes Betriebssystem, das noch volle 32-Bit-Unterstützung mitbringt. In iOS 11 laufen ausschließlich 64-Bit-Apps, dies soll zu einem späteren Zeitpunkt auch in macOS der Fall sein.

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macOS High Sierra 32-Bit
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Von
  • Leo Becker

Apple hat das Ende der Unterstützung von 32-Bit-Software auf dem Mac in Aussicht gestellt: Das am Montag angekündigte macOS 10.13 High Sierra wird die letzte Version des Betriebssystems sein, die 32-Bit-Apps noch “ohne Kompromisse” ausführt, wie das Unternehmen auf der Entwicklerkonferenz WWDC mitteilte. Ab Januar 2018 besteht dann für alle neuen Apps, die über den Mac App Store vertrieben werden, eine 64-Bit-Pflicht – ab Juni 2018 wird dies für alle Apps und Updates gelten.

Im Unterschied zu iOS können Entwickler 32-Bit-Software natürlich weiterhin direkt zum Download bereitstellen. Mit macOS 10.14 will Apple im kommenden Jahr Nutzer aber beim Ausführen von 32-Bit-Software auch “aggressiv warnen”. Wann ausschließlich 64-Bit-Apps auf dem Mac laufen, teilte der Hersteller noch nicht mit, möglicherweise ist dies ab Herbst 2019 mit macOS 10.15 der Fall – oder erst ab 2020.

In iOS schließt Apple den Übergang zu reiner 64-Bit-Unterstützung gerade ab: iOS 11 führt 32-Bit-Apps nicht mehr aus – und läuft auch nicht länger auf 32-Bit-Hardware wie dem iPhone 5 und iPhone 5c. Entwickler müssen ihre Apps schon seit 2015 für 64-Bit anpassen, das Unternehmen hat dann mit iOS 10 im vergangenen Jahr begonnen, Nutzer darauf hinzuweisen, dass sie noch ältere Apps verwenden. Dies könne die “gesamte Systemleistung beeinträchtigen”, schrieb Apple ursprünglich, später riet der iPhone-Hersteller, doch den Entwickler zu kontaktieren und darauf hinzuweisen, dass ein Programm aktualisiert werden muss.

Einer Hochrechnung zufolge werden damit bis zu 200.000 Apps mit iOS 11 unbrauchbar, darunter dürften auch viele Spiele fallen, wenn sie bis zur Veröffentlichung des neuen Betriebssystems im Herbst kein Update mehr erhalten sollten. Einige Hersteller klassischer Spiele haben ihre Apps jüngst noch aktualisiert, darunter etwa der Tower-Defense-Klassiker Fieldrunners. (lbe)