China will Mondgestein holen: Im November soll Sonde zu Mondvulkan starten

Anfang des Jahres hatte China verkündet, dass noch 2017 eine Sonde zum Mond fliegen und Gestein zur Erde bringen soll. Nun erklärte Chinas Raumfahrtagentur, wohin genau die Reise gehen soll. Und bald sollen auch wieder Menschen folgen.

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China will Gestein vom Mond holen: Landung bis Ende des Jahres

Der Mons Rümker

(Bild: NASA (Apollo 15))

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Von
  • dpa

Ein chinesisches Raumschiff soll erstmals seit mehr als 40 Jahren Gestein vom Mond holen. Im November soll dafür eine unbemannte Mondlandung durchgeführt werden. Zuletzt war vor 41 Jahren mit dem sowjetischen Luna-24-Flug Mondmaterial zur Erde gebracht worden.

Chang'e 5 soll am Mons Rümker landen, berichtete Liu Jizhong von Chinas Mondprogramm am Mittwoch laut Nachrichtenagentur Xinhua auf einer Konferenz in Peking. Die im Durchmesser 70 Kilometer große Vulkanberg heißt seit 1935 nach dem deutschen Astronom Karl Rümker (1788-1862).

Es wäre das erste Mal, dass ein chinesisches Raumschiff nach einer Mondlandung mit Mondgestein zur Erde zurückkehrt. Während beim letzten Flug der sowjetischen Luna-24-Mondsonde 1976 nur 170 Gramm eingesammelt worden waren, hatten die bemannten Apolloflüge der USA zwischen 1969 und 1972 mehr als 360 Kilogramm Mondgestein zur Erde gebracht.

Chang'e 3 und Yutu auf dem Mond (35 Bilder)

Chinas ganzer Stolz
(Bild: Chinese Academy of Sciences/China National Space Administration/The Science and Application Center for Moon and Deepspace Exploration)

Im nächsten Jahr will China zudem die erste Mondlandung auf der erdabgewandten Seite des Mondes versuchen. Dafür kommt Chang'e 4 zum Einsatz, ein bisher nicht benutztes Ersatzraumschiff für Chang'e 3, das 2013 die erste unbemannte Mondlandung Chinas unternommen hatte.

China plant zudem eine erste bemannte Mondlandung. Sie soll in etwa 15 bis 20 Jahren stattfinden. Es werde "nicht lange dauern", bis das Projekt die offizielle Genehmigung und Finanzierung erhält, berichtete Yang Liwei, Chinas erster Astronaut und Vizedirektor des bemannten Raumfahrtprogramms, ohne einen Termin zu nennen. Die Missionen sind nach der chinesischen Mondgöttin Chang'e benannt. (mho)