Delivery Hero strebt an die Börse

450 Millionen Euro soll der Börsengang von Delivery Hero einbringen. Der Lieferdienst ist eines der Dickschiffe im Beteiligungs-Portfolio von Rocket Internet.

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Delivery Hero strebt an die Börse

(Bild: Delivery Hero)

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Von
  • dpa

Der Lieferdienst Delivery Hero will in den kommenden Monaten an die Börse. Wie die Rocket Internet-Beteiligung mitteilte, sollen neu ausgegebene Namensaktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bestehende Namensaktien zum Kauf angeboten werden. Angestrebt werde aus neu ausgegebenen Aktien ein Bruttoerlös von rund 450 Millionen Euro. Zudem wollen sich die Alteigentümer von Anteilen trennen. Die Notierung der Aktie soll am regulierten Markt in Frankfurt erfolgen. Das eröffnet Delivery Hero später grundsätzlich auch die Aufnahme in einen Index der Dax-Familie.

Das in mehr als 40 Ländern tätige Unternehmen hat im vergangenen Jahr 347 Millionen Euro mit über 6000 Mitarbeitern umgesetzt, im ersten Quartal 2017 waren es 121 Millionen Euro. Schwarze Zahlen schreibt man mit der auf schnelles Wachstum ausgerichteten Strategie bislang wohl noch nicht: Die Mitteilung nennt beim EBITDA für 2016 einen Verlust von 116 Millionen Euro.

Für Rocket Internet mit Oliver Samwer an der Spitze wäre ein erfolgreicher Börsengang einer Beteiligung wichtig. Sowohl die Dachgesellschaft als auch die Beteiligungen erzielen permanent Verluste. Mitgründer und Chef Oliver Samwer rechtfertigte das stets damit, dass man im Online-Handel erst einige Jahre rote Zahlen in Kauf nehmen müsse, um auf die nötige Größe zu kommen.

Zu Delivery Hero gehören in Deutschland die Dienste Lieferheld, Pizza.de und Foodora. Delivery Hero ist ein Dickfisch im Portfolio, 2015 stieg Rocket Internet mit fast einer halben Milliarde Euro ein und hält aktuell 35 Prozent der Anteile. Zuletzt wurde über eine Bewertung von bis zu 3,8 Milliarden Euro spekuliert. Ein genaues Datum für den Börsengang nannte die Mitteilung noch nicht, ebensowenig wie viele Aktien zu welchem Preis ausgegeben werden sollen. (axk)