Ein Roboter als Tanzlehrer

Mensch-Roboter-Interaktion mal anders: Ein neuer Roboter soll Menschen beim Tanzen führen und ihnen beim Erlernen der richtigen Bewegungen helfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Ein Roboter als Tanzlehrer

(Bild: System Robotics Laboratory)

Lesezeit: 2 Min.

Eine schematische Darstellung des Tanzlehrers.

(Bild: System Robotics Laboratory)

Forscher haben einen 1,80 Meter großen Roboter entwickelt, der Menschen beim Tanz führen und ihnen beim Einüben von Tanzschritten helfen soll. Über Kraftsensoren und zwei Laserdistanzmesser erfasst die Tanzmaschine die Bewegungen des Partners. Der Roboter bewegt sich dabei auf Rädern, der bewegliche Oberkörper ist mit Armen und Gesichtspartie aber menschenähnlich gestaltet.

Die Kunst liege darin, den Roboter nicht zu viel Kraft auf sein Gegenüber ausüben zu lassen, sagte der die Entwicklung leitende Robotiker Diego Felipe Paez Granados von der Tohoku University gegenüber dem New Scientist[/i]. Zugleich soll der Roboter bei Fortschritten des Partners auch die Zügel lockerer lassen und weniger führen. Der Roboter könne aber auch für medizinische Reha-Zwecke oder zum Training anderer Sportarten eingesetzt werden, erklärte Granados.

Die erfassten Bewegungen vergleicht der Roboter dann mit Motion-Capture-Daten von professionellen Tänzern, um daraus eine Bewertung der Fertigkeiten des Gegenübers abzuleiten. Das Ergebnis lässt sich am Gesicht des Roboters ablesen, einem Display, das bei Fehlern und Fortschritten entsprechende Gesichtsausdrücke zeigt.

Allerdings ersetzt der Roboter keinen vorhergehenden Tanzunterricht, da die Schüler dem rollenden Roboter keine Schritte abschauen können. Bei den Experimenten wurden den 12 Probanden zunächst die Tanzschritte von einem erfahrenen Tänzer vorgeführt. Sodann konnten sie den Roboter beobachten, wie er die Bewegungen ausführt, und erst dann ging es an die gemeinsame Übung. 5 von 6 Probanden sollen dabei Fortschritte gezeigt haben. Bei der zweiten Gruppe wurde der Roboter nicht darauf eingestellt, sich an seinen Partner anzupassen – hier sollen 4 von 6 Probanden keine Verbesserungen gezeigt haben. (axk)